Escheburg. Der Ansturm auf die Grundstücke im Escheburger Wohngebiet Lippenkuhle ist groß. Die Bauherren können im August loslegen.
Der symbolische erste Spatenstich im vergangenen September war kaum vorbei, da setzte der Run auf die 132 Baugrundstücke für Einzel- und Doppelhäuser im Escheburger Neubaugebiet Lippenkuhle ein. Die Hochbauphase steht nun kurz bevor.
„Die Nachfrage war überwältigend“, berichtet Steven Gerner, der mit seinem Bruder Glenn Gerner Geschäftsführer beim Erschließungsträger Uwe Gerner e. K. ist. Partner ist die Lauenburgische Sparkassen-Immobilien GmbH in Gbr. „Viele Käufer sind aus Hamburg, die ins Grüne drängen, darunter junge Paare und Familien. Menschen, die nicht nur auf dem Balkon sitzen, sondern die ihre Terrassentür aufmachen wollen.“
Hohe Nachfrage: Neubaugebiet Lippenkuhle in Escheburg
Im Oktober waren alle Grundstücke verkauft. Die Uwe Gerner e. K. hatte in der Pandemie zwar alle Informationen online präsentiert, trotzdem sahen sich viele Interessenten vor Ort um. „Es waren wahre Völkerwanderungen“, erzählt Steven Gerner.
Zudem entstehen auf dem 20 Hektar großen Areal im östlichen, zur L 208 gelegenen Teil sieben Mehrfamilienhäuser sowie zehn bis zwölf Reihenhäuser. Den Vertrieb der 95 Mietwohnungen, 25 sind gefördert, übernimmt das Wohnungsbauunternehmen Semmelhaack. 30 Wohnungen sind zudem für ambulantes, betreutes Wohnen vorgesehen. Als Vollversorger wird Rewe ein Einkaufscenter am nordöstlichen, beim Kreisel gelegenen Eckgrundstück errichten.
Hinter Rewe hat die Gemeinde Escheburg eine Fläche behalten, auch dort könnten noch Mehrfamilienhäuser entstehen. Die Planungen sind Thema auf der Sitzung der Gemeindevertreter am Mittwoch, 28. April (19.30 Uhr, Gemeindezentrum am Hofweg 2). Überlegt wird auch, ob ein Allgemeinmediziner eine Praxis vor Ort bekommen sollte.
Verzug beim neuen Kreisel, Deckschicht fehlt noch
Die Phase der Bauvorbereitungen auf dem Areal geht nun zu Ende. Ab Sommer wird in die Höhe gebaut. „Wir hatten zum Glück keine Corona-Engpässe“, sagt Johan Kruskopf, Geschäftsführer der Lauenburgischen Sparkassen-Immobilien GmbH. „Wir übergeben die Grundstücke im August, damit die Bauherren loslegen können.“
Verzug gibt es beim neuen Kreisel, es fehlt noch die Deckschicht. „Die Temperaturen haben bisher nicht mitgemacht. Morgens war es zu kalt mit teilweise unter fünf Grad“, erklärt Johan Kruskopf. Die Deckschicht soll nun möglicherweise nach Himmelfahrt gemacht werden. „Vielleicht gibt es eine kleine Einweihung“, meint Kruskopf – sofern die Corona-Bedingungen es zulassen. Die Übergabe der Grundstücke soll formlos erfolgen.
„Wir sind jetzt so weit, das sämtliche Leitungen etwa für Trink- und Abwasser verlegt sind“, erklärt Steven Gerner. Auch die Glasfaserkabel sind verteilt, an der L 208, wo in verdichteter Weise gebaut wird, gibt es Fernwärme. Nächster Arbeitsschritt ist die Herrichtung von Baustraßen. Ist die Hochbauphase in etwa drei Jahren abgeschlossen, werden die „richtigen“ Straßen, die vorher durch schwere Baumaschinen Schaden nehmen könnten, fertiggestellt. Aus diesem Grund werden auch dann erst das Straßengrün angelegt und Bäume gepflanzt.
Trotz Zuzugs zahlreicher Familien: Neue Kita derzeit kein Thema
Die Straßennamen wurden von der Gemeinde bereits festgelegt. Die Hauptstraße, die alle zwei Quartiere verbindet – sie bilden aus der Luft betrachtet grob die Zahl acht mit einer schmalen Taille in der Mitte –, heißt Lange Stücken. Davon gehen im ersten Teil nach rechts ab Zum Lehmbarg und Fliederweg, links Holunderstieg, Haselnussweg, Ginsterweg und Schlehenweg. Im zweiten Baufeld gehen der Buchenweg, Kastanienweg, Eichenweg und Ulmenweg ab, eine Stichstraße zu einem Areal, das nicht bebaut wird, heißt Thwerbarg. Die Straße beim Wasserspeicher heißt passend Zum Wasserspeicher.
Obwohl der Zuzug von Familien den Bedarf an Kita-Plätzen steigen lassen dürfte, ist ein Kita-Bau in Escheburg derzeit kein Thema. Zunächst soll versucht werden, dem Bedarf mit bereits bestehenden Plätzen zu begegnen. Die Kita Kleeblatt verfügt über insgesamt 64 Plätze, die Escheburger Strolche über insgesamt 96 Plätze.
„Wir haben einen relativ großen Anteil an auswärtigen Kindern in unseren Kitas“, sagt Bürgermeister Frank Krause (Grüne). Da die Fertigstellung der Lippenkuhle erst für 2025 vorgesehen ist, seien die bis dahin „herauswachsen“. Diese Plätze ließen sich dann für Kinder aus der Gemeinde nutzen.