Die SPD widerspricht einem Antrag der Grünen. Kita-Plätze könnten auch durch Überplanung und Übergangslösungen geschaffen werden.
Die Grünen fordern angesichts des großen Platzmangels in Geesthacht eine weitere, vierte städtische Kita. Die Fraktion hat für die Ratsversammlung am 7. Mai einen entsprechenden Antrag eingereicht (wir berichteten).
Das Vorhaben trifft bei der SPD auf Widerstand. Aus ihrer Sicht geht der Antrag in wesentlichen Punkten sowohl am Ziel als auch an gesetzlichen Grundlagen wie dem Kita-Reformgesetz vorbei. Das sehe nämlich auch vor, dass die Trägerschaft einer Kita durch ein entsprechendes Interessenbekundungsverfahren zu klären sei.
SPD überlegt, Ergänzungs- oder Änderungsantrag zu schreiben
Einen Automatismus pro städtische Kita – wie im grünen Antrag vorgesehen – gebe es nicht, so die SPD. „Wir überlegen, einen entsprechenden Ergänzungs- oder Änderungsantrag zu schreiben“, sagt Petra Burmeister, die Fraktionsvorsitzende der SPD. Wie man sich grundsätzlich zum Antrag stellen wird, soll nächste Woche beraten werden.
Im Übrigen fehle es in Geesthacht nicht am Interesse von Trägern, sondern an Grundstücken, führen die Sozialdemokraten weiter aus. „Hier leistet der Antrag keinen Lösungsbeitrag.“
„Vielleicht müssen Schulen etwas höher gebaut werden“
Die SPD, die mit dem Sozialausschussvorsitzenden Michael Fiebig als Regionalleiter für Kitas des Kirchenkreises Hamburg-Ost über einen ausgewiesenen Experten in Sachen Kitas verfügt, steuert eigene Ideen bei, wie Plätze geschaffen werden können: in Containern, die zunächst Übergangslösungen für Bauphasen sein sollten, wie zum Beispiel an der Kita Zauberberg oder in einigen Jahren an der St. Petri-Kirche. Dies sollte geprüft werden. Zudem hatte die SPD erst vor Kurzem gefordert, dass bei der Überplanung entlang der Geesthachter Straße an Kitaplätze gedacht wird.
Eine weitere Möglichkeit sehen die Sozialdemokraten in der Bereitschaft, im Zusammenhang mit der Überplanung von Schulstandorten wie Buntenskamp und Silberberg über Kitas auf oder nahe dem Schulgelände nachzudenken. „Vielleicht müssen die Schulen dann etwas höher und kompakter gebaut werden. Dies ist jedenfalls ergebnisoffen zu prüfen“, so Michael Fiebig und Petra Burmeister.
Nachdenken über die großen Flächen am Dialogweg
Nachgedacht werden sollte auch über die großen Flächen rund um das ehemalige Berufsbildungszentrum am Dialogweg, findet die SPD. Weil sich auf Kreisebene bisher nichts oder nur wenig bewegt, hat die SPD-Kreisabgeordnete Marion Schumacher jetzt nach allen Kreisgrundstücken gefragt. „Wir erwarten einfach mehr Unterstützung im Kreis, und dass da auch die Grünen aktiver werden“, fordert Petra Burmeister.