Geesthacht. Bei Takko liegen Listen für die Kunden aus. Das Kaufhaus Nessler bietet zur digitalen Nachverfolgung auch die Luca-App an.
Dass das Kaufhaus Nessler in der Geesthachter Fußgängerzone am Montag aufgrund der neuen Corona-Verordnung nicht mehr regulär öffnen durfte, hatte Birgit Niemeyer noch gar nicht mitbekommen. Seit gestern gilt überall für den Einzelhandel im Kreis „Click & Meet“, also das Einkaufen nach einer Terminvereinbarung. Trotzdem musste Niemeyer ihre Kontaktdaten nicht erst umständlich an einem im Eingangsbereich aufgestellten Tisch ausfüllen. Sehr zur Freude von Kundin Niemeyer nutzt Nessler jetzt die Smartphone-App Luca von Rapper Smudo (Die Fantastischen Vier).
Damit soll die Kontaktnachverfolgung einfacher und die Zettelwirtschaft abgelöst werden. Niemeyer, die sich mit ihrer Telefonnummer und weiteren Daten bei Luca registriert hat, musste lediglich einen QR-Code am Kaufhaus-Eingang einscannen. Beide Geräte haben sich dabei vernetzt. Sofort begann auf dem Handy der Kundin eine Stoppuhr zu laufen. Jeder Kunde kann bei Nessler bis zu einer Stunde lang shoppen. „Wir suchen einen Anzug für meinen Mann. Der ist für eine Hochzeit, die hoffentlich stattfindet“, sagte Birgit Niemeyer.
Mit Termin eine Stunde lang im Kaufhaus Nessler in Geesthacht shoppen
Erst wenn später herauskäme, dass sie sich gleichzeitig mit einem an Corona Infizierten im Kaufhaus aufgehalten hat, würden ihre Daten verschlüsselt an ein kooperierendes Gesundheitsamt übermittelt werden. Solange das nicht der Fall ist, müssen die Geschäfte die Daten selbst verwalten. „Alle Firmen und später etwa auch Kinos und Restaurants müssten die Luca-App einführen. Dann nutzen sie auch die Bürger, weil sie etwas davon haben“, fordert Jürgen Wirobski, der Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Geesthacht.
Bis es soweit ist, kann man sich bei Nessler auch weiterhin über Zettel zum Shoppen anmelden. Bis Montagmittag wurde das Angebot gut genutzt. Auch Angelina Hofer, Store-Managerin der Takko-Filiale in Geesthacht, zog ein positives Fazit. „Das Einkaufen ist zwar anders. Aber der Kunde hat Bock darauf“, sagte sie. Takko ist noch nicht auf den Luca-App-Zug aufgesprungen. Hier können sich die Kunden telefonisch, online oder mit etwas Glück auch vor Ort anmelden.