Geesthacht. Geesthachter SPD reagiert auf abgelehnten Bergedorfer CDU-Antrag. Millionenschwere Fördersummen müssten bald beantragt werden.
Eine Anbindung Geesthachts per Bahn an Bergedorf und Hamburg ist ein jahrzehntelang gehegter Traum der größten Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg. Eine positiv ausfallende Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der bestehenden Gleise hatte 2020 Fahrt in die Angelegenheit gebracht.
Bereits in zehn Jahren könnten Züge aus Geesthacht rollen, so die Hoffnung. Dafür müssten sich die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Hamburg jedoch einig sein und bald millionenschwere Fördersummen beantragen.
Geesthachter SPD fordert: Erst muss sich Kiel positionieren
Aus diesem Grund hatte jüngst die Bergedorfer CDU im Hauptausschuss der Bergedorfer Bezirksversammlung angeregt, dass weiter Druck auf den Hamburger Senat gemacht werden müsse. Mit 7:8-Stimmen fiel der Antrag durch. Der Bergedorfer SPD-Abgeordnete Andreas Tilsner bezeichnete ihn als „Show-Antrag“.
Das sieht auch die Geesthachter SPD so: „Der Ball liegt im Spielfeld der Kieler Landesregierung.“ Dort müsse zunächst entschieden werden, ob und wie es weitergeht. „So haben es die Vertreter der Nah.sh und des Gutachters der Machbarkeitsstudie berichtet“, sagt die Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister.
Studie zur Optimierung des Schienenverkehrs im Norden erwartet
Der Antrag der Bergedorfer CDU an den Hamburger Senat geht aus ihrer Sicht ins Leere, solang sich „die zuständigen Stellen in Kiel noch gar nicht positioniert haben“.
Noch bis Ende März wird eine Studie zur Optimierung des Schienenverkehrs in Schleswig-Holstein erwartet. Dabei geht es um die Gesamtstrategie des Landes – und um eine Positionierung des Landes zur Reaktivierung der Trasse Geesthacht–Bergedorf.
Planer legen zwei Varianten vor – und haben eine favorisierte
Zwei Varianten der Planer liegen vor – ihr Favorit: Zweimal pro Stunde fährt eine Art Straßenbahn in 23 Minuten zum Bergedorfer Bahnhof, einmal in der Stunde ein Elektrotriebwagen in 34 Minuten bis zum Hamburger Hauptbahnhof – ohne weiteren Halt ab Bergedorf. Kosten: rund 103 Millionen Euro – plus jährlich 20 Millionen Euro im Unterhalt.