Hamburg. CDU wollte in Hamburg und Kiel weiter Dampf für die Bahntrasse machen. SPD/Grüne/FDP: Dieser Vorstoß ist überflüssig.

Schon in zehn Jahren könnten im Bahnhof Bergedorf Züge aus Geesthacht anrollen, andere von dort direkt bis zum Hauptbahnhof fahren. Doch wenn aus der positiven Machbarkeitsstudie von 2020 so schnell Wirklichkeit werden soll, müssen sich die Landesregierungen in Hamburg und Schleswig-Holstein bald einigen, müssen millionenschwere Zuschüsse beantragt und auch zentrale Planverfahren in Bergedorf angeschoben werden.

CDU: Viel Planungsarbeit in Bergedorf nötig

„Schließlich sollen die Personenzüge hier über den künftigen Kreisverkehr am Weidenbaumsweg geführt und auf ihren letzten Metern zum Bergedorfer Bahnhof auf dem Sander Damm entlang rollen“, begründete CDU-Verkehrsexperte Jörg Froh Donnerstag im Hauptausschuss der Bezirksversammlung einen Antrag, mit dem weiter Druck aufs Tempo gemacht werden sollte. Doch das Papier scheiterte an der Bergedorfer Koalition: SPD, Grüne und FDP lehnten mit ihrer Mehrheit von 8:7 Stimmen das Papier ab. Begründung: Es sei ein „reiner Show-Antrag“, so Andreas Tilsner (SPD), „es besteht längst Einigkeit, dass die Linie gut ist. Das braucht keinen neuen Beschluss.“

Linke: Bahnlinie braucht jede Unterstützung

Jörg Frohs Anmerkung, dass zumindest der CDU nicht bekannt sei, dass die Landesregierungen wirklich schon über die Realisierung verhandeln, konnte die Ablehnung nicht mehr verhindern. Auch für Lutz Jobs (Linke) war das Verhalten der Koalition nicht nachvollziehbar: „Der jetzt endlich greifbare Bau der Bahnlinie Bergedorf-Geesthacht braucht jede Unterstützung, die er bekommen kann.“ Parteipolitische Schaukämpfe seien in dieser Phase fehl am Platz.