Geesthacht. Bedürftige sollen nicht mehr im Müll wühlen müssen, um an Flaschen zu kommen. Die Stadt kann keine Hotspots benennen.
Nur zwei Halter für Pfandflaschen an Abfallbehältern im Geesthachter Stadtgebiet – das ist zu wenig für Geesthacht, findet der Ortsverein des SPD. In vielen Städten – auch Lauenburg macht mit – werden an stark frequentierten Plätzen Pfandflaschenhalter an Mülleimern angebracht, um etwa Obdachlosen, die den Unrat nach derartigen Flaschen und Dosen durchsuchen, das Auffinden zu erleichtern. Und auch um die Würde geht es, weil Bedürftige nicht mehr im Müll wühlen müssen.
In Geesthacht gibt es am ZOB und am Postparkplatz Halter. Der Wunsch der SPD: Es sollten an weiteren Plätzen oder Bushaltestellen Pfandringe an Mülleimern und Straßenlaternen installiert und mit dem Aufkleber „Pfand gehört daneben“ auf deren Sinn hingewiesen werden.
Weitere Pfandringe im Geesthachter Stadtgebiet?
Die von der SPD für die Anschaffung beantragten 2500 Euro wurden von der Ratsversammlung genehmigt. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Christine Backs hofft auf die Freigabe der Mittel in einem der nächsten Bauausschüsse. Auf dem heutigen (18 Uhr, Sporthalle Berliner Straße) ist das Thema noch nicht auf der Tagesordnung, erst muss der Geesthachter Haushalt von der Landesregierung in Kiel abgesegnet worden sein.
Der Betrag reicht aus, um etwa zehn bis zwölf Pfandringe zu beschaffen, die am Menzer-Werft-Platz, am Parkplatz Tesperhude, den Bushaltestellen Worther Weg, Düneberg und Besenhorst montiert werden können. „Die Ideen stammen von Beobachtungen bei Spaziergängen durch die Stadt“, sagt Christine Backs. „Es gibt zwei Gemeinschaftsunterkünfte für obdachlose Menschen, beide sind ausgelastet“, teilt Stadtsprecher Torben Heuer mit. „Die Corona-Pandemie macht es Obdachlosen besonders schwer. Wo man früher noch einmal bei Freunden unterkommen konnte, gibt es aufgrund der Corona-Regelungen häufig keine Möglichkeiten mehr.“ Aus Sicht der Stadt gibt es aber keine klar zu erkennenden Hotspots für Wohnungslose.
„Uns ist bewusst, dass durch Pfandringe weder das ökologische noch das soziale Problem grundsätzlich gelöst werden kann. Aber wenn man nicht vor Ort im Kleinen beginnt, kann global nichts erreicht werden“, meinen unisono Christine Backs und Werner Flindt. Er vertritt die SPD im Bauausschuss.