Hamwarde. Der gesellige Teil des Weihnachtsmarktes muss im Corona-Jahr erstmals ausfallen. Ein Besuch im Hamwarder Wald lohnt sich trotzdem.

Es gab Zeiten, da tummelten sich beim Wald-Weihnachtsmarkt im Hamwarder Wald 35.000 Menschen, und der Verkehr staute sich bis nach Hamburg. „Mancher sah den Wald vor lauter Leuten nicht“, schrieb etwa die „Mopo“ im Dezember 1975.

In der rund 50-jährigen Geschichte des traditionellen Weihnachtsmarkts muss der gesellige Teil mit Erbsensuppe, Glühwein und Wurst auf dem Festplatz unter den altehrwürdigen Buchen im Corona-Jahr erstmals ausfallen. Aber Weihnachtsbäume – und zwar nur mit Ökosiegel – verkauft Revierförster André Guiard ab Sonnabend, 12. Dezember, trotzdem direkt aus dem Wald.

Spaziergang auf dem Bauernhof steht nichts im Wege

„Ihren Glühwein müssen die Leute diesmal leider zu Hause trinken. Aber einem schönen Spaziergang nach dem Baumkauf steht nichts im Wege“, betont Guiard.

600 Nordmann-Tannen und etwa 300 Blau-Fichten mit dem FSC-Ökosiegel, dazu einige Kiefern, Fichten und Colorado-Tannen hat der Revierförster in seinem eigenen Betrieb vor rund 14 Jahren gesetzt. Diese haben jetzt die richtige Größe erreicht und werden auch erst kurz vorher gefällt. Rund 300 Nordmanntannen mit Bio-Siegel kauft er in Norddeutschland dazu. „Noch haben wir nicht genug eigene Bäume. Unser Ziel ist aber, dass wir alles selbst produzieren“, betont der Hamwarder Förster.

Guiard rechnet mit größerer Nachfrage

André Guiard rechnet in diesem Jahr mit einer größeren Nachfrage, weil kaum Menschen zwischen den Jahren verreisen. Gleichzeitig gibt es in Deutschland eine Verknappung des Angebots an Weihnachtsbäumen, weil in Sachsen die Afrikanische Schweinepest grassiert und kein Baum den Sperrbezirk verlassen darf.

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An den Preisen in Hamwarde ändert das aber nichts. Der laufende Meter einer Nordmanntanne liegt weiterhin bei 20 Euro, bei Blaufichten sind es 17 Euro.

Weihnachtsbäume werden in kompostierbare Netze gepackt

Nachhaltig ist inzwischen auch die Verpackung für die Weihnachtsbäume. Anstelle eines Plastiknetzes verwendet Guiard ein kompostierbares Netz aus Baumwolle.

Die Öko-Bäume gibt es an den Wochenenden 12./13. und 19./20. Dezember jeweils von 10 bis 16 Uhr sowie vom 14. bis 18. und am 21. und 22. Dezember zwischen 14 und 16 Uhr.