Geesthacht. Auf dem Finanzausschuss am 2. November gab es einen infizierten Besucher. Die Corona-App der Bundesregierung warnte fünf Politiker.
Geesthachts Verwaltung und Politik sind wohl glimpflich an einem Corona-Infektionsgeschehen vorbeigeschrammt. Auf dem Finanzausschuss am 2. November gab es einen infizierten Besucher. Fünf Politiker ließen sich daraufhin testen, bei vier von ihnen war der Test negativ. Bei einem steht das Ergebnis noch aus.
Dass das Quintett so schnell auf die Situation reagieren konnte, ist der Corona-App der Bundesregierung zu verdanken. Demnach wurde eine ihrer gemeinsamen Kontaktpersonen in der vergangenen Woche positiv getestet. Dieses Ergebnis wurde auf die App hochgeladen, die daraufhin quasi von App zu App die Kontakte des Infizierten der vergangenen Tage warnte.
Corona-Fall im Geesthachter Finanzausschuss bemerkt
Bei der Geesthachter Stadtverwaltung ging die erste Nachricht über das Geschehen am Freitagmorgen ein, berichtet Torben Heuer vom Fachdienst Zentrale Verwaltung. Nach der dritten Mitteilung im Laufe des Tages konnte man den Warnungen auch einen Ort zuordnen: Es musste der Finanzausschuss gewesen sein. Heuer sendete eine E-Mail an alle Teilnehmer.
„Ich habe am Freitag um 18.06 Uhr eine E-Mail bekommen und fiel aus allen Wolken“, erzählt der Ausschuss-Vorsitzende Jan-Matthias Koller (SPD). Er ist einer der fünf Politiker, die betroffen sind – wusste es aber bis dahin nicht. Weil seine Jacke mit dem Handy in der Tasche während des Ausschusses auf der Fensterbank lag, konnte seine Corona-App nicht registrieren, wer ihm gefährlich nahe kam.
Stadt Geesthacht sieht sich mit Hygiene-Konzept auf richtigem Weg
Nachdem er im Anschluss an die E-Mail der Stadtverwaltung in Erfahrung brachte, dass die Apps von vier Politikern, die sich auf dem Ausschuss in seiner Nähe befunden hatten, nunmehr einen Positiv-Kontakt gemeldet bekommen hatten, begann Koller zu recherchieren – und fand heraus, dass auch er betroffen ist. Am Dienstag ließ er einen Test machen. Koller hat sich zur Sicherheit erstmal Quarantäne verordnet. Die Corona-App zeigt den Status solcher Tests an, heute soll das Ergebnis vorliegen. Ist er positiv, will sich auch seine Frau, Hicran Hayik-Koller, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Sport, testen lassen.
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Die Stadt sieht sich mit ihrem Hygiene-Konzept auf dem richtigen Weg. „Die Mechanismen haben schnell gegriffen“, sagt Torben Heuer. „Wir gehen davon aus, dass es kein Infektionsgeschehen gegeben hat.“ Deshalb sollen auch die folgenden Ausschüsse wie geplant stattfinden. Eine Anpassung aber gibt es: Der Mundschutz soll nun permanent getragen werden.
Jan-Matthias Koller äußert als Betroffener eine Bitte: „Ich appelliere an die Bürger, zurzeit möglichst nicht als Besucher zu den Ausschüssen zu kommen.“
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So funktioniert die Corona-App
Die Corona-Warn-App der Bundesregierung für Handys gibt es im App-Store von Apple und Google. Damit die Nutzer gewarnt werden, muss Bluetooth daueraktiv sein. Das Handy merkt sich so, wen man getroffen hat – sofern bei den anderen diese Funktion auch aktiv ist. Bei einem Corona-Test wird der zugehörige QR-Code fotografiert und an die App übermittelt. Bei einem positiven Befund bei einem der Kontakte meldet die App, wie hoch das Risiko einer Ansteckung ist. Dafür dienen Parameter wie Entfernung zum Infizierten, Dauer und Ort des Kontaktes.