Bürgermeister: Geesthachter Volker Samuelsson will 2016 Nachfolger von Volker Manow werden
Am 11. April 2016 übergibt Bürgermeister Volker Manow sein Amt im Rathaus an einen Nachfolger. Nach 15 Jahren in Geesthacht und fünf als Verwaltungschef will der 53-Jährige nicht erneut kandidieren. Als Wahltermin für den neuen Bürgermeister verdichtet sich aufgrund der komplizierten Fristen der 21. Juni 2015. Knapp ein Jahr vor der Abstimmung startet jetzt der erste Kandidat in den Wahlkampf.
Volker Samuelsson hat in einem Gespräch mit unserer Zeitung seine Kandidatur für den Posten des Geesthachter Verwaltungschefs bekannt gegeben. Der 41-Jährige alleinerziehende Vater dreier Kinder ist bisher politisch nicht aktiv. Dennoch ist der Fachwirt Technik in Geesthacht kein Unbekannter: Seit rund 25 Jahren engagiert sich Samuelsson in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen: Egal ob als Schulelternbeirat der Bertha-von-Suttner-Schule, als Kreiselternbeirat oder stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins der Bertha-von-Suttner-Schule ist er Ansprechpartner für viele Eltern.
"Ich möchte Bürgermeister werden, weil ich mit Leib und Seele Geesthachter bin", begründet Samuelsson seine Entscheidung. Dementsprechend soll auch seine Amtsführung aussehen: "Ich möchte zusammen mit den Bürgern, den Vereinen, der Politik und der Stadtverwaltung unsere Stadt mit neuen Ideen auf einen gemeinsamen Kurs bringen."
Den Wirtschaftsstandort Geesthacht will Samuelsson durch die Ansiedelung neuer Firmen stärken, damit neue Arbeitsplätze entstehen. Vereine sollen in die Ganztagsbetreuung an den Schulen eingebunden werden. Außerdem sollte der Einkauf für alle Schulen von einer Fachkraft vom Rathaus aus gesteuert, alle Mensen aus einer gemeinsamen Produktionsküche beliefert werden. "Und Geesthacht muss behindertengerechter werden", fordert Samuelsson. Er selbst kann aufgrund der aufwendigen Betreuung seiner schwerkranken Tochter seinen Beruf nicht ausüben, geht aber davon aus, dass das Amt des Bürgermeisters ein "flexibles Arbeiten" zulässt.
Der gebürtige Bremer ist sich durchaus bewusst, dass die Situation, nicht zuletzt aufgrund der angespannten Haushaltslage wegen des Umbaus der Bergedorfer Straße und der kritischen Personalsituation in einzelnen Fachdiensten im Rathaus extrem angespannt ist.
"Bei zukünftigen Projekten muss die Kostenfrage vorher besser geklärt werden", sagt Samuelsson. Unter seiner Leitung würden bei neuen Großvorhaben die Bürger durch Abstimmungen zu unterschiedlichen Alternativlösungen besser in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. "Für eine funktionierende Verwaltung brauchst du Menschen, die sich für eine Sache engagieren, sich damit identifizieren", so der Bewerber für das höchste Geesthachter Amt. Als Bürgermeister müsse man vor seiner Verwaltung stehen und delegieren können, dann hätten die Mitarbeiter auch wieder Spaß an ihrer Tätigkeit.
Bei seiner Kandidatur kann Samuelsson bisher nicht auf den Rückhalt einer der Geesthachter Parteien zurückgreifen. Der 41-Jährige hat kein Parteibuch und findet nach eigenen Angaben in keinem politischen Lager sein Zuhause. Samuelsson: "Sollte mich die eine oder andere Fraktion unterstützen wollen, bin ich sehr dankbar, aber ich werde mich dafür nicht verbiegen."
Von den etablierten Parteien hat bisher noch keine einen eigenen Kandidaten bekannt gegeben. Allerdings bleibt noch genügend Zeit: Es reicht, wenn die Bewerbungsunterlagen bis 44 Tage vor dem Wahltermin im Rathaus eingereicht werden. Und möglicherweise kommen noch ortsfremde Bewerber ins Spiel.