Geesthacht. Das neue Schiller-Center in Geesthachts Fußgängerzone präsentiert sich jetzt wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk: ausgepackt. Erstmals ist der Blick auf die Fassade des neuen Wohn- und Geschäftshauses an der Fußgängerzone frei.
Das Baugerüst, das den Blick seit Monaten eingeschränkt hatte, wird jetzt nach und nach demontiert. Entlang der Einkaufsstraße ist es seit gestern nun verschwunden.
Zum Vorschein gekommen ist eine Fassade, die durch einen roten Verblendziegel, große Fensterflächen und graue Elemente geprägt ist. Geesthachts Politiker hatten im Ausschuss für Planung und Umwelt intensiv darum gerungen, wie die Fassade optisch gestaltet wird. Schon bei der Rundung, die einfach zugemauert statt verglast wurde, wurde deutlich, wie wenig sich Investoren an mündliche Verabredungen halten. Folge: Künftig soll in Verträgen zwischen der Stadt und einem Investor genau festgeschrieben werden, welche Details bei der Gestaltung zwingend umgesetzt werden sollen.
„Ich fühle mich vom Investor über den Tisch gezogen“, hatte SPD-Fraktionschef Samuel-Walter Bauer im September seinen Unmut über die Gebäudeecke kundgetan. Investor Karl-Heinz Ebert aus Stade und sein Architekt hatten stets beteuert, die abgerundete Hausecke zu verglasen. Weil das dem Mieter, dem Schuhdiscounter Deichmann, nicht passte, wurde die Fassade mit Steinen geschlossen; sie soll nun ebenfalls mit Blech verkleidet werden.
Neben Deichmann werden auch das Kaufhaus C&A, das Modehaus Behrendts und die Drogeriekette dm Filialen im neuen Schiller-Center eröffnen. Weil im Zuge des Neubaus nur 19 Stellplätze realisiert werden, muss Ebert eine Ablösesumme von 300.000 Euro an die Stadt überweisen. Geld, mit dem die Parksituation im rückwärtigen Bereich der Fußgängerzone zwischen Schillerstraße und Nelkenstraße verbessert werden soll.
Im Obergeschoss entstehen neben einer Verkaufsfläche von C&A (direkt neben dem Geesthachter-Hof gelegen) vier Mietwohnungen und ein Gründach.