Bergedorf/Geesthacht. Die herkömmlichen Glühlampen müssen vom Markt verschwinden. Doch das Licht der neuen Energiesparer halten viele Verbraucher für ungemütlich.
Sie gilt als Stromfresser, Fossil des Industriezeitalters. Dennoch fällt vielen offenbar der Abschied von der Glühbirne schwer: Bevor in einem Monat die erste Stufe eines EU-weiten Vermarktungsverbots für Glühlampen in Kraft tritt, verzeichnen einige Geschäfte eine steigende Nachfrage nach den altbekannten Leuchtmitteln. So stieg der Verkauf von 100-Watt-Birnen laut „Der Spiegel“ beispielsweise in einigen Praktiker-Märkten um 150 Prozent an.
Bei Max Bahr an der Kurt-A.-Körber-Chaussee in Bergedorf ist laut Sprecherin Simone Naujoks die Zahl der verkauften Energiesparlampen gestiegen, „aber insgesamt liegen Menge und Umsatz bei den herkömmlichen Glühlampen immer noch höher“. Davon gingen zurzeit verstärkt Mehrfachpackungen über den Ladentisch. Aus anderen Filialen weiß sie von einem regelrechten „Run“ auf die 100-Watt-Birnen.
Das Restkontingent an herkömmlichen Leuchtmitteln wird auch bei Budnikowsky zurzeit vermehrt verkauft. Das Unternehmen hat – wie auch Saturn – aber bereits vor längerer Zeit das Sortiment reduziert. „Wir haben 2005 mit Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls unser Leuchtmittelsortiment auf 20 Prozent herkömmliche und 80 Prozent Energiesparlampen umgestellt“, sagt Budni-Sprecherin Susann Hillmann.
Während viele Verbraucher wie beispielsweise die Geesthachterin Dorena Pollex (39) sich nicht mit dem Licht der Energiesparlampen anfreunden können („ungemütlich“), berichtet der Leiter des Lohbrügger SB-Warenhauses im Marktkauf Center, Gustav Gissel, auch von einer steigenden Akzeptanz: „Bei den Energiesparlampen hat es, vor allem im Discount-Bereich, in den letzten Jahren einen starken Preisverfall gegeben“, erklärt er.
Thomas Hagen von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein rät von Hamsterkäufen ab. „Gerade die 100-Watt-Birnen sind richtige Stromfresser“, so Hagen. Er empfiehlt, alle viel genutzten Lichtquellen schnellstmöglich mit Energiesparlampen auszurüsten. „Da sich bei der Technik viel getan hat, ist das Licht der Lampen auch längst nicht mehr dunkel und kalt“, sagt Hagen. Er rät vor dem Kauf zu einer ausführlichen Beratung im Fachgeschäft – und empfiehlt den Griff zu Markenprodukten. „Der höhere Preis rechnet sich.“