Schwarzenbek. An mehreren Stellen in Schwarzenbek gibt es Schlaglöcher –oder der Asphalt ist ramponiert. Offen ist, wer die Kosten trägt.
Wenn Helmut Stolze vor sein Wohnhaus tritt, ärgert er sich regelmäßig über den kaputten Gehweg in der Elbinger Straße in Schwarzenbek. Seitdem die Telekom dort Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt hat, sei der Gehweg kaputt, berichtet Stolze. Im Bereich der Hausnummern 40 bis 44 sei dies seit vergangenem Oktober der Fall. Doch Reparaturen habe es bis dato nicht gegeben. „Ich finde, dass das absolut kein Zustand ist“, sagt er.
Als Mitglied des Bauausschusses und Vertreter seines Wahlkreises sei er der Meinung, dass auf das Problem aufmerksam gemacht werden müsse. „Mich wundert, dass sich bisher sonst niemand beschwert hat“, sagt er. Denn bei ihm vor der Haustür ist das Problem noch moderat. An anderer Stelle, in der Elbinger Straße, Höhe der Hausnummern 2 bis 6, bröselt der Asphalt, Schlaglöcher bilden sich.
Nach Glasfaserausbau: Anwohner ärgert sich über kaputte Straße
„Ich möchte nicht, dass die Kosten am Ende bei der Stadt oder sogar bei uns Anwohnern liegen“, sagt er. Denn kostenintensive Projekte – das weiß Stolze als Bauausschussmitglied genau – hat Schwarzenbek genügend auf der Agenda.
Bisher habe noch keine Abnahme der Arbeiten stattgefunden, berichtet Bauamtsleiter Ralf Hinzmann auf Anfrage. Dass eine Abnahme stattfindet, ist bei Bauvorhaben ein ganz normaler Prozess. Werden bei einer Bauleistung Mängel entdeckt, müssen diese behoben werden. Für die Abnahme ist die Tiefbauabteilung zuständig.
Wann die Bauleistung abgenommen werden soll, liege bei der ausführenden Firma. Nachdem sie die Fertigstellung gemeldet hat, hat der Auftraggeber, hier die Stadt, zwölf Tage Zeit, den Auftrag abzunehmen.
Telekom sind Schäden in der Straße nicht bekannt
Was heißt das konkret für die Elbinger Straße? „Wir schicken unseren Fugenkieker nochmal hin“, verspricht Hinzmann. Der werde sich dann vom Zustand vor Ort ein Bild machen. „Dass es an mehreren Stellen Schäden gibt, ist der Stadt aber bekannt“, sagt der Bauamtschef. Dies betreffe Areale im Innenstadtbereich. Generell werden im Schwarzenbeker Süden aktuell im großen Stil Glasfaserkabel verlegt.
Allerdings werden Straßenschäden zeitlich nur dann zeitnah behoben, wenn dadurch eine Gefahrenquelle entsteht. Das sei bei den bekannten Mängeln nicht der Fall, sagt Hinzmann. Helmut Stolze habe einen Mitarbeiter des Bauamtes vor rund zwei Monaten informiert. Dieser ist, wie der Bauamtsleiter berichtet, inzwischen aber nicht mehr im Dienst.
Eine Anfrage unserer Redaktion bei der Telekom ergab, dass dem Unternehmen Straßenschäden an den Adressen Alter Forsthof 2a-c sowie dem Forstmeisterweg 2a-4c bekannt sind. „Die Schäden wurden sofort gemeldet, die Oberflächenabnahme mit der Stadt ist noch nicht erfolgt“, teilt einer Sprecherin mit. Von der Elbinger Straße ist in der Antwort nicht die Rede.
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Die Straße in ihren Zustand vor der Baumaßnahme zurückzuversetzen, sei grundsätzlich Aufgabe des ausführenden Unternehmens, erklärt Ralf Hinzmann. Kommt die Firma dem nicht nach, könne die Stadt selbst aktiv werden oder ein Unternehmen beauftragen. Die Kosten werden dann der Telekom beziehungsweise dem Unternehmen in Rechnung gestellt, das die Schäden verursacht hat.
Die Telekom möchte beruhigen: „Alle Schäden, die durch unsere Auftragnehmer entstehen, werden durch diese behoben“, sagt eine Sprecherin. Für Mängelansprüche der Stadt gegenüber dem ausführenden Unternehmen gilt eine Verjährungsfrist von vier Jahren.