Geesthacht. Die Geesthachter Bücherei hat aufgrund akuten Personalmangels nur 24 Stunden in der Woche geöffnet. Das soll sich aber ändern.

Wer derzeit zur Stadtbücherei Geesthacht möchte, steht aktuell häufig vor verschlossenen Türen. Nachdem eine Mitarbeiterin langwierig erkrankt und Leiterin Amelie Kroll in Elternzeit ist, waren zum 1. September 2023 die Öffnungszeiten aus Personalgründen drastisch auf nur noch 24 Stunden in der Woche reduziert worden. Das soll, geht es nach dem Willen der Kommunalpolitik, nicht so bleiben. Ein Schritt dazu kann eine sogenannte Offene Bücherei sein.

Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, das Gebäude auch außerhalb der vom Personal abgedeckten Zeiten für die Entleihe von Büchern und anderen Medien zu betreten. Im Bildungsausschuss wurde einstimmig ein gemeinsamer Antrag beschlossen, der die Stadtverwaltung mit der Prüfung dieses Angebots beauftragt.

Neues Konzept für die Stadtbücherei im Planung

Demnach soll die Verwaltung in einem ersten Schritt bis zum Sommer ermitteln, was die technische Sicherung des Altbaus an der Rathausstraße 58 kosten würde. Hintergrund: Um Platz für den Schulneubau zu bekommen, ist angedacht, für Stadtbücherei und Volkshochschule auf dem Gelände einen gemeinsamen Neubau zu schaffen. So lange soll es mit einer Offenen Bücherei nicht dauern. Bei dieser könnten alle Personen über 18 Jahren das Haus etwa über eine Chipkarte betreten.

Im Gegenzug müsste eine Videoüberwachung installiert und auch die Satzung der Stadtbücherei überarbeitet werden. In einem zweiten Schritt sollen die Büchereimitarbeiter, wenn es die Personalsituation voraussichtlich ab dem Sommer wieder zulässt, ein Konzept erarbeiten. „Einfach die Leute hereinzulassen, damit ist es nicht getan. Es soll ja auch zukunftsfähig sein. Das geht nicht hauruck“, sagt Sonja Balzereit von der CDU.

SPD und FDP haben einen Antrag für eine Offene Bücherei eingereicht

Ihre Partei hatte auf das Problem mit den zu kurzen Öffnungszeiten in der Dezember-Sitzung der Ratsversammlung aufmerksam gemacht und dabei eine halbe Personalstelle erfolgreich eingeworben, wenngleich noch ein Sperrvermerk darauf liegt. Das heißt: Es muss vorab noch darüber beraten werden. Auch auf die Stelle doch zu verzichten, wäre möglich.

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Die SPD stimmte in der Ratsversammlung jedenfalls dagegen. „Es löst das Problem nicht, wenn wir tagsüber geöffnet haben, die Menschen aber eher nach ihrer Arbeit kommen“, sagt Christine Backs (SPD). Die Sozialdemokraten reichten gemeinsam mit der FDP einen entsprechenden Antrag zur Offenen Bücherei im Bildungsausschuss ein. Die CDU brachte kurzfristig einen eigenen Vorschlag ein. Weil beide im Kern aber nicht weit auseinander lagen und alle möglichst schon 2025 Gelder im Haushalt sichern wollen, steckten die Fraktionen kurz die Köpfe zusammen und einigten sich auf einen gemeinsamen Antrag.

Aktuell ist die Stadtbücherei geöffnet: Montag und Sonnabend jeweils von 10 bis 13 Uhr, dienstags 10 bis 13 Uhr sowie 14 bis 18 Uhr, donnerstags 10 bis 13 Uhr sowie 14 bis 17 Uhr, freitags 10 bis 13 Uhr sowie 14 bis 16 Uhr, mittwochs ist geschlossen.