Lauenburg/Geesthacht. Dank vieler Hinweise war schnell klar, wem der ausgesetzte Kater gehört. Bei dem Mann stellten die Beamten ein weiteres Tier sicher.
Nachdem ein mutmaßlicher Tierquäler eine etwa drei Jahre alte Katze in einem verschlossenen Rucksack entsorgt hat, rettete offenbar ein glücklicher Zufall das Leben des Katers. Oliver Lau ging Sonntagmorgen an einer unwegsamen Stelle in der Nähe des Kleingartenvereins Lauenburg einen entlegenen Trampelpfad entlang und entdeckte dabei einen fest verschnürten Rucksack. Da der Lauenburger vermutete, dass ein Dieb den Rucksack dort entsorgt hatte, öffnete er ihn und macht die schockierende Entdeckung. In dem Rucksack war eine lebende Katze. Der 55-Jährige nahm das Tier zunächst mit nach Hause, versorgte es und suchte anschließend Hilfe in den sozialen Medien.
Zahlreiche Menschen meldeten sich daraufhin bei Lau, einer brachte Kater Sonntag, der seinen vorläufigen Namen dem Wochentag verdankt, an dem er gefunden wurde, ins Tierheim nach Geesthacht. Auch unsere Zeitung berichtete über das traurige Schicksal samt Foto. Nun konnte der Halter des Tieres ermittelt werden, denn Kater Sonntag hat ein ungewöhnliches Fellmuster.
Polizei und Ordnungsamt stellen weitere Katze beim Tierhalter fest
Die Katze trägt eine braune Fellmarkung am sonst weißen Schnäuzchen. Neben der Identität des Tierhalters gab es auch den Hinweis, dass dieser eine weitere Katze besitzt. Die Polizei Lauenburg, die bereits nach dem Fund von Kater Sonntag die Ermittlungen aufgenommen hat, beschloss daraufhin, zusammen mit Mitarbeitern des Ordnungs- und Veterinäramts dem Mann einen Besuch abzustatten. Laut Polizei hat der verdutzte Lauenburger zugegeben, dass es sich bei Sonntag um seinen Kater handelt. Er habe das Tier aber nicht ausgesetzt. Der Mann gab an, die Katze einer Familie anvertraut zu haben.
Der zweite Stubentiger, bei dem es sich um einen dunklen Kater handelt, wurde durch das Amt sichergestellt und Dienstagabend ebenfalls in das Tierheim Geesthacht gebracht. Die Katze, die vom Fell her an einen Kathäuser erinnert, wirkt verschreckt und möchte nicht mit Kater Sonntag zusammen in einer Box untergebracht sein. Diesem soll es wieder besser geben. Er habe sich mittlerweile ganz gut berappelt und schmust sogar mit den Tierheimmitarbeitern.
Katzen werden gechippt und geimpft und sollen dann vermittelt werden
Beide Tiere müssen sich noch weiter erholen. Solange nicht klar, ob die Tiere krank sind, bleiben sie auf der Quarantänestation des Tierheims. Sind die Katzen gesund, werden sie gechippt und geimpft und gegebenenfalls zur Vermittlung freigegeben. Ob das geschehen kann und wann, können die Tierheimmitarbeiter aber noch nicht sagen.
Im Tierheim Geesthacht sind neben den beiden geretteten Katzen noch viele andere Tiere untergebracht, die ebenfalls ein neues Zuhause suchen. Fotos der aktuell zu vermittelnden Tiere sind auf der Homepage des Tierheims Geesthacht zu sehen. Wer den Tieren dort helfen möchte, kann auch Futter oder Geld spenden.
Genaue Zahlen, wie viele Tiere in Deutschland jährlich ausgesetzt werden, gibt es nicht. Nach Schätzung der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland landen jährlich rund 350.000 Tiere in deutschen Tierheimen.