Schnakenbek. Zentnerweise Kamellen flogen von den bunten Wagen. Carnevalsverein Schnakenbek zeigt, wie Karneval trotz Schmuddelwetter geht.

Pünktlich zum Start des beliebten Straßenumzugs des Carnevalsvereins Schnakenbek endete am Sonntag gegen Mittag der Regen, und begann der Spaß für Groß und Klein. „Wir sind mit 21 Wagen und allen Treckerfahrern auf der Straße. Besonders freut uns, dass erstmals ein Wagen der Gemeindevertretung dabei ist“, lobte Simone Faust, Erste Vorsitzende des Vereins.

„Unsere Freunde aus Rendsburg begleiten uns wieder musikalisch und wir sind glücklich, dass uns der Sportverein immer tatkräftig unterstützt.“ Das diesjährige Motto lautete in Kurzform „Malle“ – nicht im Sinne von irre, wie man bei norddeutschen Karnevalisten annehmen könnte, sondern mit Blick auf der Deutschen liebste Urlaubsinsel. Komplett: „Feiern wie auf Malle, das können wir alle.

Schnakenbeks Politik macht mit beim Narrentreiben

Hunderte Schaulustige, überwiegend Familien mit aufgeregten Kindern, hatten sich bereits rund um den Heidelbeerhof von Christian Pehmöller versammelt, als die Marching Band des Carnevals-Clubs Stadtgarde aus Nortorf mit seinen zehn Musikern den Umzug musikalisch anführte. Präsident Karsten Rüchel dazu: „Wir brauchen keine Verstärker, wir machen die Musik mit Hand und Mund.“

Die Marching Band des Carnevals-Clubs Stadtgarde aus Nortorf führt den Straßenumzug an.
Die Marching Band des Carnevals-Clubs Stadtgarde aus Nortorf führt den Straßenumzug an. © bgz | Gabriele Kasdorff - Kasdorff@magenta.de

Anders war es auf den bunt und fantasievoll geschmückten Wagen. Von dort schallte mitunter laute Musik auf die Straße und zauberte eine fröhliche Atmosphäre, wie sie auch im Rheinland herrschen könnte. Zentnerweise Bonbons warfen die Karnevalisten unter die Kinder, hier kam garantiert niemand zu kurz.

Zwischen bunten Uniformen und Kamelleregen

Die bunten Fantasie-Uniformen der Schnakenbeker Prinzengarde oder der Minis wetteiferten mit dem Strahlen der Kinderaugen und dem fröhlichen Gelächter über die große Ausbeute an Süßigkeiten. Aber auch den Erwachsenen machte das bunte Treiben sichtlich Freude. Für sicheres Geleit durch den Ort und über die Bundesstraße sorgte die umsichtige Freiwillige Feuerwehr.

Besonders farbenprächtig und als einer der Attraktionen zeigte sich der Wagen des Prinzenpaares. Prinzessin Bettina (Bettina Haack) und Prinz Moses der oft Erwähnte (Hans-Joachim Faust) winkten mit Kinderprinzessin Sophia (Sophia Faust) majestätisch in die Menge. Und warfen natürlich ebenfalls Kamelle unter „ihr“ Volk.

Majestäten fahren im eigenen Gefährt

Sichtlich wohl fühlten sich auch die Gemeindevertreter auf ihrem Wagen. Bei ihnen Schnakenbeks Bürgermeister André Lipaj sowie Lauenburgs Bürgermeister Thorben Brackmann. Er ist in Personalunion Verwaltungschef beider Kommunen, der Stadt Lauenburg wie vom Amt Lütau, zu dem Schnakenbek gehört. Ein anstrengendes Wochenende mit Schipperhöge und Neujahrsempfang in Geesthacht lag Sonntagmittag hinter Lauenburgs jungem Bürgermeister, der voller Energie und mit sichtlicher Freude am Umzug teilnahm.

„Partyinsel Malle, Landkreis Vollsuff“: Das Regiment verteilt vom Partywagen Kamelle, für die Kleinsten werden die süßen Schätze auch mal zugereicht.
„Partyinsel Malle, Landkreis Vollsuff“: Das Regiment verteilt vom Partywagen Kamelle, für die Kleinsten werden die süßen Schätze auch mal zugereicht. © bgz | Gabriele Kasdorff - Kasdorff@magenta.de

In Schnakenbek fahren auch Gäste mit eigenem Wagen mit

Seit zehn Jahren dabei ist der Wagen „Rumpis Anwesen“. Dabei sind Dirk Rump und Ehefrau Annette Cordua keine Vereinsmitglieder, doch die Teilnahme am Umzug des Carnevalsvereins Schnakenbek ist für sie ein Muss.

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Ihren in Krukow liegenden Hof bewirtschaften sie nicht mehr: Viehwirtschaft und Ponyhaltung rechnen sich für sie nicht mehr. Beim Karneval in Schnakenbek sind sie gern dabei. Annette Cordua mit strahlendem Lachen: „Das Leuchten der Kinderaugen, wenn wir 45 Kilogramm Kamelle werfen, ist unser Lohn und Antrieb. Die Süßigkeiten bestellen wir extra aus Köln, da gibt es mehr für das Geld.“

Minis, Gäste und die 1. Prinzengarde überqueren sicher die Bundesstraße.
Minis, Gäste und die 1. Prinzengarde überqueren sicher die Bundesstraße. © bgz | Gabriele Kasdorff - Kasdorff@magenta.de

Zum Kinderkarneval in die Osterwoldhalle nach Lauenburg

Der nächste Höhepunkt des Carnevalsvereins Schnakenbek ist der Kinderkarneval am Sonntag, 28. Januar. Er beginnt um 15 Uhr in der Osterwoldhalle in Lauenburg (Elbstraße 145). Vorsitzende Simone Faust lädt ein: „Es ist uns jedes Kind herzlich willkommen, die Teilnahme an diesem Vergnügen soll nicht am Geld scheitern, daher nehmen wir keinen Eintritt, sondern freuen uns über Spenden.“

Kinder im Alter zwischen drei und zehn Jahren sind willkommen, aber natürlich dürfen auch alle anderen mitmachen. Einfach am Sonntag zur Osterwaldhalle kommen und in lustigen Kostümen mitfeiern. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.