Geesthacht. Geesthachterin geht mit ihren Hunden an der Elbe spazieren. Dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Behörden warnen vor brüchigem Eis.
Trügerisches Eis, so brüchig und lebensgefährlich. Diese Erfahrung hat eine Geesthachterin machen müssen, die am Mittwochmittag beim Gassigehen mit ihren beiden kleinen Hunden die dünne Eisdecke an den Sitzterrassen am Hafen betreten hatte. Sie brach sofort ein. Eine ebenfalls anwesende Frau eilte zur Hilfe und half der durchnässten Dame aus dem eiskalten Wasser.
Das Wasser war an der Stelle zum Glück auch nicht tief und der Grund fest, sodass sich die Frau womöglich selbst hätte befreien können. Der untere Teil der Sitzterrassen und der Weg am Hafen, den die Geesthachterin nehmen wollte, steht gerade wegen des Elbe-Hochwassers unter Wasser. „Ich kann wegen einer Makuladegeneration ganz schlecht gucken und die oberen Treppen waren doch trocken“, sagte die völlig verdutzte Frau, die einen gehörigen Schrecken und eine Schnittwunde an der Nase davontrug. Darüber hinaus beklagte sie den Verlust ihrer Brille, die im trüben Wasser nicht mehr ausfindig zu machen war.
Dünnes Eis wird zum Verhängnis
Wenn der Geesthachterin das Malheur an einem unbefestigten Ufer geschehen wäre oder sie mitten auf einer Eisfläche eingebrochen wäre, hätte es derweil schon ganz anders aussehen können. „Das Betreten von Eisflächen ist im Moment lebensgefährlich. Auch wenn es jetzt ein paar Tage gefroren hat, ist keine Tragfähigkeit beim Eis gegeben“, sagte der stellvertrende Leiter des Geesthachter Polizeireviers, Thomas Satzel. Für die Freigabe gefrorener Eisdecken auf Seen, Teichen und anderen Gewässern ist die örtliche Ordnungsbehörde zuständig, betonte ein Sprecher der Kreisverwaltung. Aus dem Geesthachter Rathaus war am arbeitsfreien Mittwochnachmittag keine Stellungnahme zu bekommen.
Auf der fließenden Elbe befanden sich am Mittwoch noch keine Eisschollen oder andere Anzeichen des Frostes. Lediglich auf die Wasseroberfläche des Geesthachter Hafens hatte sich schon ein dünne Eisdecke gelegt. Allzu viel dicker wird sie auch nicht werden: Bereits ab Donnerstag, 11. Januar, sind zumindest tagsüber wieder Plusgrade angesagt. Dann nähert sich auch die zweite Hochwasserwelle Lauenburg. Ab dem Wochenende soll es dann auch mit Nachtfrösten vorbei sein.