Geesthacht. Dachstuhl einer Villa steht am Morgen des 8. Dezember in Flammen. Die Polizei Geesthacht ermittelt. Nachbarn zeigen Hilfsbereitschaft.
Ein ausgedehnter Dachstuhlbrand in Krümmel hat Freitagfrüh, 8. Dezember, große Teile eines Mehrfamilienhauses vernichtet beziehungsweise stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Mehrgenerationenhaus ist unbewohnbar. Inzwischen hat die Kriminalpolizei Geesthacht das Gebäude beschlagnahmt.
Auf die Frage, ob im konkreten Fall Brandstiftung vermutet wird, antwortet Polizeisprecherin Sandra Kilian am Nachmittag: „Die Beschlagnahme ist bei einer unklaren Ursache ein völlig normaler Vorgang.“
Kripo beschlagnahmt Brandruine für Emittlungen
Um 3.46 Uhr war der Alarm unter 112 eingegangen, Anrufer meldeten einen Schornsteinbrand, als die ersten Feuerwehrleute um kurz vor 4 Uhr an der Haferkoppel eintrafen, waren die Bewohner aus dem brennenden Haus ins Freie geflüchtet. Das Feuer hatte bereits auf den Dachstuhl übergegriffen.
Zunächst rückten Kräfte der Wehren Geesthacht und Grünhof-Tesperhude an. Der Einsatz gestaltete sich für die Retter schwierig. Das Feuer fraß sich in einer Zwischendecke durch das alte Gebäude. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Escheburg und Hamwarde wurden zur Unterstützung nachalarmiert.
Retter kämpfen sich durch verwinkelten Altbau
Bald waren rund 70 Retter im Einsatz. Der Brand wurde von außen mithilfe einer Drehleiter sowie im Gebäude bekämpft. „Das Haus ist sehr verwinkelt, besonders der Inneneinsatz war alles andere als einfach“, sagt Sascha Tönnies, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Geesthacht.
Bis das Feuer bei Tagesanbruch weitgehend unter Kontrolle ist, waren nicht weniger als 22 Atemschutzträgertrupps der vier Wehren im Einsatz. „Das heißt, 44 Kameraden waren im Gebäude“, so Tönnies.
Nachbarn kümmern sich um die Betroffenen
Noch in der Nacht waren Nachbarn gekommen, um die aus dem Haus geflohenen Bewohner zu betreuen. „Die Nachbarn haben sich rührend um die Menschen bemüht, sie gleich auch versucht unterzubringen“, berichtet Peter Kunze, Sprecher der FF Geesthacht. Zudem wurde Kaffee gekocht, den Betroffene und Retter bei den niedrigen Temperaturen gern annahmen.
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Die Hilfe funktioniert so gut, dass die Stadt Geesthacht am Mittag mitteilen kann, man habe nicht eingreifen müssen. „Die Menschen sind alle anders untergekommen“, bestätigt Stadtsprecherin Wiebke Jürgensen.
Löschwasser gefriert auf Straße und Wegen
Der Einsatz wurde zusätzlich erschwert, weil bei niedrigen Temperaturen das reichlich eingesetzte Löschwasser auf Flächen, Wegen und der Straße gefror. Mitarbeiter des Geesthachter Bauhofes rückten an, um die Eisflächen abzustreuen.
Gegen 11.30 Uhr konnten die letzten Feuerwehrleute abrücken. Zuletzt hatten sie auf der Suche nach versteckten Glutnestern auf dem stark zerstörten Dach großflächig Pfannen aufgenommen, um zu verhindern, dass diese sich wieder entzünden.