Basthorst. Enno und Milana von Ruffin öffnen Gut Basthorst an vier Wochenenden. Es gibt eine Backstube und viele andere Mitmachaktionen.

Der Stolz ist Freiherr Enno von Ruffin durchaus anzumerken, wenn er auf die Geschichte des Weihnachtsmarktes auf Gut Basthorst zurückblickt. Wobei: Wann es denn ganz genau losging, könne er gar nicht mehr so genau sagen. „Am Anfang haben wir hier nur ein paar Tannenbäume vor den Feiertagen verkauft“, berichtet er. Ein paar Jahre später seien dann auch Bratwürste und Glühwein dazugekommen. „Die Leute haben mich gefragt, ob wir nicht etwas zum Aufwärmen haben“, sagt Enno von Ruffin. Heute, knapp 40 Jahre später, ist aus dem kleinen Tannenbaumverkauf einer der größten Weihnachtsmärkte in Norddeutschland geworden. Dieses Jahr erwarten von Ruffin und Martin Schmidt, Geschäftsführer der Lebensart-Veranstaltungen, rund 300 Aussteller und viele Tausend Besucher.

Diese dürfen sich auf ein vielseitiges Programm freuen, das sich über vier Wochenenden vor Weihnachten erstreckt. „Wir hatten bisher mit dem Frühjahrs- und dem Herbstmarkt ein tolles Jahr 2023, in das sich nun noch der Weihnachtsmarkt einreiht“, sagt Martin Schmidt. Die Zahl der Aussteller habe man im Vergleich zum Herbstmarkt um gut 100 auf 300 erhöhen können, da jetzt auch die Flächen in den oberen Stockwerken der Gutsgebäude genutzt werden können. Dies sei in den wärmeren Jahreszeiten nicht sinnvoll, sagt von Ruffin.

Gut Basthorst: Größter Weihnachtsmarkt im Norden gibt Plätzchen-Garantie

Die hohe Zahl an Schaustellern ergibt sich dieses Jahr auch daraus, dass es nach schweren Corona-Jahren einige Rückkehrer gibt. „Darüber freue ich mich besonders“, sagt Schmidt. „Gerade in den Kunsthandwerksberufen konnten wir viele Schausteller zurückgewinnen, die schon lange auf dem Markt ausstellen.“ „Das böse C-Wort“, wie Schmidt es nennt, möchte er eigentlich auch gar nicht mehr in den Mund nehmen. „Ich hoffe und bin sehr optimistisch, dass Corona bei der diesjährigen Ausgabe keine Rolle mehr spielt“, sagt er.

Wichtig sei den Veranstaltern, dass es für die Besucher auch interaktive Angebote gibt. Auf besonderes Interesse sei bei dem Herbstmarkt nämlich der Marmeladenwettbewerb gestoßen, bei dem Besucher ihre selbst gekochte Marmelade von einer Jury bewerten lassen konnten. „Für Kinder haben wir dieses Jahr deshalb einen Workshop mit Basteln und Plätzchen backen“, so Schmidt. Eva Puertas lädt Kinder und Jugendliche aller Altersklassen zum Kneten und Ausstechen ein. „Wir haben für jeden den richtigen Schwierigkeitsgrad dabei“, sagt sie. „Und es gibt eine Garantie, dass die Plätzchen auch schmecken.“

Auf Gut Basthorst soll es „hyggelig“ sein

Doch nicht nur Kinder dürfen sich betätigen: Auch auf Erwachsene warten Angebote zum Mitmachen. „Dieses Jahr haben wir einen Blumensteck-Kursus, bei dem die Teilnehmer Weihnachtsdekoration selbst herstellen können“, so Martin Schmidt.

Auch für die Außenflächen haben der Geschäftsführer und sein Team sich etwas überlegt. „Wir haben ein neues Beleuchtungskonzept entwickelt“, sagt Schmidt. So werden manche Teile des Gutshofs rot beleuchtet, andere wie der Pferdestall grün. „Außerdem bauen wir viele Pagoden auf, deren Dächer von Sternen beleuchtet werden“, berichtet er. Überhaupt verfolge das Organisationsteam den Plan, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und somit auch die Aufenthaltsdauer zu verlängern. „Hyggelig“ solle es sein. „Dafür bauen wir auch eine Fläche aus Europaletten, auf denen 400 Tannenbäume stehen.“

Gut Basthorst: Shuttle zum Weihnachtsmarkt ist dieses Jahr gestrichen

Außer mit den Mitmachaktionen für Jung und Alt lockt die Veranstaltung mit vielen anderen Programmpunkten: Ein Blechbläser-Trio sorgt für weihnachtliche Stimmung, außerdem gibt es eine Licht-Laser-Wasser-Show und einen Bogenschießstand. „Und natürlich haben wir für die Kinder, wie es sich zu Weihnachten gehört, auch ein Karussell und den Weihnachtsmann“, sagt Schmidt.

Auf Seiten der Kunsthandwerker erwarten die Veranstalter Schausteller mit Weihnachtsdekoration, Antiquitäten, Fensterschmuck, Handwerk aus dem Erzgebirge, Strickwaren sowie Gewürzen, Tee, Leder- und Keramikprodukten. „Auch kulinarisch sollte für jeden wieder etwas dabei sein“, ist sich Schmidt sicher. Es gibt etwa Wild- und konventionelle Fleischprodukte, Holzofenbrot, Flammlachs, Pizza, Punsch und Fliederbeersaft sowie verschiedenes Weihnachtsgebäck.

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Das erste Mal in diesem Jahr öffnet der Weihnachtsmarkt von Freitag, 24., bis Sonntag, 26. November, seine Tore. Es folgen die Wochenende 1. bis 3. Dezember, 8. bis 10. Dezember und 15. bis 17. Dezember. Geöffnet ist täglich von 11 bis 19 Uhr. Tickets sind online unter www.lebensart-basthorst.de/weihnachtsmarkt für acht Euro erhältlich. Vor Ort ist ebenfalls ein Ticketkauf möglich. Der Veranstalter rät dazu, Karten jedoch im Voraus zu kaufen, da so Wartezeiten vermieden werden können. Kinder unter 15 Jahre können den Weihnachtsmarkt in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos besuchen.

Sofern das Wetter stabil ist und die Wiesen nicht unter Wasser stehen, wird es zahlreiche Parkplätze vor Ort geben. Einen Bus-Shuttle aus Hamburg wie vor der Corona-Zeit könne aufgrund der angespannten Personalsituation in den Busunternehmen nicht mehr angeboten werden.