Ratzeburg/Kiel. Das Umweltministerium berichtete am Donnerstag von einer sogenannten residenten Wölfin im Sachsenwald. Was bisher bekannt ist.
In Schleswig-Holstein hat sich wieder ein Wolf niedergelassen. Das Umweltministerium berichtete am Donnerstag von einer sogenannten residenten Wölfin im Sachsenwald (Kreis Herzogtum Lauenburg). In diese Kategorie wird ein Tier eingestuft, wenn es mindestens sechs Monate im selben Gebiet lebt. Die Wölfin bekam die Kennnummer GW2093f. Ihre Herkunft ist noch ungeklärt.
Bisher waren die seit 2007 in Schleswig-Holstein festgestellten Wölfe im Regelfall nicht im Land geblieben. Stattdessen setzen sie ihre Wanderungen auf der Suche nach geeigneten Territorien und Partnern nach gewisser Zeit fort – nach Dänemark, Mecklenburg-Vorpommern oder Niedersachsen.
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Wolf im Sachsenwald: Bisher keine Nutztier-Risse
Im Fall der Wölfin im Sachsenwald wurden bisher keine Nutztier-Risse festgestellt. Ein wesentlicher Grund ist dem Ministerium zufolge, dass der Kreis bereits seit 2015 als Wolfspräventionsgebiet ausgewiesen ist und ein großer Teil der dort gehaltenen rund 3200 Mutterschafe von für Wölfe abweisenden Zäunen geschützt wird.
„Die Strategie des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums, möglichst viele gefährdete Nutztiere mit wolfsabweisenden Zäunen zu schützen, hat Erfolg“, meinte Staatssekretärin Katja Günther. Vor dem jüngsten Fall waren in Schleswig-Holstein nur zwei Wölfe 2018 als resident klassifiziert worden. Beide verließen später das Land.
Außer diesen Einzeltieren wurden in den vergangenen Jahren im Südosten des Landes gelegentlich paarweise auftretende Wölfe gesichtet, die aber überwiegend in Mecklenburg-Vorpommern lebten.