Elmenhorst. Die Autobahnpolizei berät und kontrolliert am Sonnabend. Normalerweise drohen bei Überladung hohes Bußgeld und Punkte in Flensburg.

Das gute Wetter lockt nicht nur Autofahrer und ihre geliebten Oldtimer raus aus den Garagen und rauf auf die Straßen, sondern auch Camper mit ihren Wohnmobilen und Wohnwagen. Die Polizeidirektion Ratzeburg lädt deshalb am Sonnabend, 26. März, von 10 bis 17 Uhr zu einer kostenlosen Wiegeaktion. Denn: Das Gewicht und die Zuladung spielen beim Verreisen eine wichtige Rolle.

Wohnmobil Zuladung: Wie viel Gewicht ist zulässig?

Interessierte können auf dem Gelände des Polizeiautobahnreviers Ratzeburg an der Anschlussstelle Talkau der A 24 vorbeischauen und ihre Camper wiegen lassen. Eine Anmeldung für Sonnabend ist nicht notwendig. Wichtig: An diesem Tag werden keine Bußgelder verhängt, falls das Fahrzeug überladen sein sollte. Denn es ist laut Polizeisprecherin Jacqueline Fischer eine Präventionsaktion. „Wir wollen mit den Haltern und Fahrern ins Gespräch kommen und unter anderem auch auf eine richtige Ladungssicherung hinweisen.“

Doch warum ist das Thema Zuladung überhaupt so wichtig? Der ADAC beantwortet die Frage so: „Das Sicherheitsrisiko durch Überladung ist enorm hoch. Schon innerhalb des erlaubten Gewichts hat ein voll beladenes Wohnmobil einen deutlich niedriger angesiedelten fahrdynamischen Grenzbereich als dasselbe Wohnmobil in leerem Zustand.“ Je höher das Gewicht sei, desto höher sei die Belastung von Reifen und Bremsen. Und weiter: „Kurvenreiche Strecken und Ausweichmanöver sind im beladenen Wohnmobil tückischer.“

Eine entscheidende Größe ist das zulässige Gesamtgewicht

Wer sein Reisemobil also zu voll packt und dabei von der Polizei erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen. „In Deutschland sind bis zu 235 Euro fällig und ein Punkt in Flensburg, wenn ein Kfz bis 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mehr als 20 Prozent Überladung hat“, erklärt Fischer. Wird ein Anhänger oder Wohnwagen mit zulässigem Gesamtgewicht bis zu zwei Tonnen rund 30 Prozent überladen, müssen 425 Euro gezahlt werden. Hinzu kommt ein Punkt.

Eine entscheidende Größe beim Thema Beladung ist die Gesamtmasse beziehungsweise das zulässige Gesamtgewicht des Wohnmobils. Das steht in der Zulassungsbescheinigung Teil 1. Es setzt sich aus dem Leergewicht des Fahrzeugs sowie Zuladung zusammen und ist das Maximum, mit dem man auf der Straße unterwegs sein darf. Wer wissen will, wie viel er zuladen darf, muss rechnen: Die Zuladung ergibt sich aus der Differenz zwischen Gesamtmasse und Leergewicht des Wohnmobils. Sie steht für Gepäck und Mitreisende zur Verfügung.

Zahl der zugelassenen Wohnmobile und Wohnwagen steigt in Deutschland

Die Zahl der zugelassenen Wohnmobile und Wohnwagen steigt seit Beginn der Pandemie. Die Deutsche Vermögensberatung teilte mit, dass 2020 fast 80.000 Reisemobile zugelassen wurden – so viele wie noch nie. Im Herzogtum Lauenburg sind aktuell 2515 Wohnmobile und 2642 Wohnwagen zugelassen (Stand: 23. März 2022).