Geesthacht. Die Inzidenz ist seit fünf Tagen in Folge unter 100. Nun treten zahlreiche Lockerungen in Kraft. Wir geben einen Überblick.

Positive Nachrichten aus dem Herzogtum Lauenburg: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist am heutigen Freitag auf 74,7 gefallen. Und somit liegt der Wert fünf Werktage in Folge unter 100. Damit entfallen ab Sonntag, 2. Mai, zahlreiche Beschränkungen – allen voran die Ausgangssperre. Gleichzeitig können aber auch viele Eltern im Kreis aufatmen. Schulen und Kitas öffnen wieder - zumindest teilweise.

Schule im Herzogtum Lauenburg: Wechselunterricht ist wieder angesagt

Das Bildungsministerium in Kiel hat am heutigen Freitag mitgeteilt, dass die Schulen ab dem kommenden Montag, 3. Mai, wieder in den Wechselunterricht gehen. Das gilt für alle Klassenstufen. Ausgenommen sind die Abschlussklassen und Qualifikationskurse. Für sie gilt weiterhin Präsenzunterricht unter strengen Hygieneauflagen.

Kitas im Herzogtum Lauenburg starten wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb. Eine Betreuung ist damit für folgende Kinder möglich:

  • Kinder mit besonderem Schutzbedarf
  • Kinder von Mitarbeitenden aus kritischer Infrastruktur, wenn ein Elternteil dazugehört und keine Alternativbetreuung vorhanden ist
  • Kinder von berufstätigen Alleinerziehenden, wenn keine Alternativbetreuung vorhanden ist
  • Kinder von berufstätigen Eltern, wenn beide Eltern berufstätig sind und keine Alternativbetreuung vorhanden ist
  • Kinder mit täglichem hohen Pflege- und Betreuungsaufwand und/oder heilpädagogischem Förderbedarf
  • Kinder mit Sprachförderbedarf bei geringen Deutschkenntnissen
  • Kinder, die im Schuljahr 2021/2022 eingeschult werden

Baumärkte und Sonnenstudios im Herzogtum dürfen wieder öffnen

Erfreulich wird für viele Bürger und Gastronomen auch sein, dass die Außengas­tronomie im Lauenburgischen erstmals seit Monaten wieder öffnen darf. Zudem werden die Kontaktbeschränkungen gelockert. Es können sich wieder zwei Haushalte mit bis zu fünf Personen treffen – Kinder unter 14 Jahren ausgenommen.

Baumärkte und Sonnenstudios dürfen ebenfalls wieder öffnen. Der Einzelhandel sowie Friseure können Kunden ohne negativen Corona-Test empfangen. Für die Geschäfte gilt dabei „Click & Meet“, also der Einlass nach Terminabsprache, die direkt am Eingang erfolgen kann. Öffnen dürfen auch Museen, Gedenkstätten, Bibliotheken und Archive.

Sport im Freien und ohne Körperkontakt ist wieder für alle Altersklassen und bis zu zehn Personen gleichzeitig zugelassen. Unter 14 Jahren gilt: Erlaubt sind bis zu 20 Kinder und zwei Übungsleiter.

Landrat Christoph Mager mahnt: "Nicht viel Luft nach oben"

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Die aktuellen Infektionszahlen bereiten jedoch Anlass zur Sorge: „Auch, wenn wir die 100er-Marke nun fünf Werktage lang unterschritten haben, viel Luft nach oben haben wir nicht,“ mahnt der Landrat. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen am Freitag ergibt einen Inzidenzwert am Samstag von 81,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern in sieben Tagen. „Die 100 ist ganz schnell wieder erreicht, wenn man sich jetzt nicht mehr vernünftig verhält. Eine erneute Ausgangssperre und Schul- und Kitaschließungen will vermutlich niemand. Die jetzt wiedergewonnenen Freiheiten sollten wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.“

In Stormarn gibt es frühestens Mittwoch Änderungen

Damit die „Bundesnotbremse“ ganz offiziell ausgesetzt wird, muss der Landrat auf die statistische Erfassung des Robert-Koch-Instituts warten. Das ist aber eine Formalie: Denn die Zahlen basieren auf den vom Kreis ans Land gemeldeten Zahlen. Und das sind eingangs erwähnte 21 Neuinfektionen. Dennoch ist Obacht geboten: Die Ausgangssperre am Sonnabend gilt nämlich weiterhin – von 22 bis 23.59 Uhr.

 Der Kreis Stormarn muss sich noch mindestens bis einschließlich Mittwoch mit der „Bundesnotbremse“ arrangieren. Dieser Mittwoch war der erste Werktag, an dem die Inzidenz wieder unter 100 sank und seitdem auch geblieben ist. Am heutigen Freitag liegt der Wert bei 91,7. Der früheste Tag der Aufhebung verschiebt sich durch den Mai-Feiertag auf Donnerstag, 6. Mai.

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