Buchholz. Wer etwa ein Balkonkraftwerk anschafft oder aufs Lastenrad setzt, erhält Geld. Von den 80.000 Euro im Topf ist schon viel verteilt.

  • Gefördert werden Lastenräder, Fahrradanhänger, Balkonkraftwerke und Mieter-Solaranlagen
  • Die Stadt übernimmt für die Anschaffungen höchstens 30 Prozent der Kosten
  • Die ersten Balkonkraftwerke wurden bereits ausgeliefert

Geht es um Klimaschutz, sind Balkonkraftwerke derzeit in aller Munde. Die kleinen Solaranlagen, die an ein Balkongeländer, eine Hauswand oder in einem Vorgarten installiert werden können, vermögen zwar nur selten, den gesamten Stromverbrauch eines Haushalts zu decken – helfen aber, ihn in den meisten Fällen um 25 bis 33 Prozent zu reduzieren. Das spart Kosten und schont Klima und Gewissen.

In Buchholz wurden jetzt 31 Module an Bürger ausgegeben, die sich an einer Sammelbestellung beteiligt hatten. Einige dieser Buchholzerinnen und Buchholzer waren sogar so klug, sich die Anschaffung von der Stadt bezuschussen zu lassen. Das geht nämlich, solange das Geld im Förderprogramm „Stadtklima Buchholz“ noch ausreicht. Unentschlossene sollten im Kopf zu Potte kommen: nach Auskünften der Stadt sind bereits viele Anträge gestellt worden.

Förderung für Balkonkraftwerke: Große Nachfrage zeigt, dass das Programm funktioniert

Das könnte zwar für die ärgerlich sein, die die städtische Förderung verpassen, aber für die Stadt ist es eine Bestätigung, dass die Idee funktioniert. Mit dem Programm sollen kleine Maßnahmen unterstützt werden, die es Haushalten mit kleineren Einkommen ermöglichen, sich an der Klimawende zu beteiligen. Balkonkraftwerke werden mit bis zu 500 Euro pro Haushalt gefördert; Mieterstrom-Photovoltaikanlagen, bei denen ein Hausbesitzer den Strom vom Dach nicht ins Netz einspeist, sondern an seine Mieter weitergibt, mit bis zu 1000 Euro.

Familie Warncke holte sich die Module am Bauhof ab.
Familie Warncke holte sich die Module am Bauhof ab. © HA | Heinrich Helms

Auch die Verkehrswende wird bezuschusst: Lastenräder oder Lastenanhänger für das Fahrrad können mit bis zu 500 Euro gefördert werden. Bei allem gilt: 70 Prozent der Kosten muss der Geförderte selbst tragen. Wer „nur“ 1000 Euro in die Balkonstromerzeugung investiert, bekommt auch „nur“ 300 Euro. Dass die 80.000 Euro Fördersumme des Jahres 2024 trotz dieser Kleinteiligkeit demnächst schon wieder aufgebraucht sein könnten, bedeutet, dass sehr viele Buchholzer in den Klimaschutz investieren.

„Das war im vergangenen Jahr bereits der Fall“, sagt Heinrich Helms, Presseverantwortlicher der Buchholzer Stabsstelle Klimaschutz. „Da hatten wir das Förderprogramm erst im Sommer aufgelegt und es war schon im September ausgeschöpft.“

Die Aktion mit den Balkonmodulen war zwar auch von der Stabsstelle Klimaschutz initiiert, grundsätzlich allerdings unabhängig vom Förderprogramm. Allen Teilnehmern kam die Stadt jedoch mit Organisation und Dienstleistung entgegen: Es gab einen Info-Abend mit dem Hamburger Anbieter Soli-Solar. Es gab die Sammelbestellung mit Anlieferung am Bauhof der Stadt, wo die Buchholzer die Module abholen konnten, ohne komplizierte Liefertermine auszumachen. Und demnächst gibt es für alle, die sich die Installation nicht selbst zutrauen, gemeinschaftliche Schulungen.

Anträge für Zuschüsse aus dem Förderprogramm müssen online gestellt werden

„Auch wenn diese Aktion und das Förderprogramm zwei verschiedene Dinge sind, schlossen sie sich nicht gegenseitig aus“, sagt Heinrich Helms, „und einige Teilnehmer haben das auch genutzt.“

Auf dem Bauhof blieben die Module nicht lange. Die Besteller holten sie zügig ab. Nach zwei Tagen waren alle Solarpanels ausgegeben. „An erster Stelle steht für mich der Klimaschutz“, sagt Peter Warncke, einer der Buchholzer, die sich an der Sammelbestellung beteiligten. „Wir wollten schon immer etwas dafür tun. Der entscheidende Anstoß kam dann tatsächlich durch die Veranstaltung.“

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Deshalb haben sich Warnckes gleich drei Photovoltaikmodule bestellt. Genau 1,14 Kilowatt Spitzenleistung können die drei zusammengeschalteten Balkonkraftwerke unter optimalen Bedingungen liefern. Nach der Installation will die Familie ihren Stromverbrauch anpassen. Etwa dann bügeln und die Waschmaschine einschalten, wenn die Sonne Strom liefert.

Anträge für Zuschüsse aus dem Förderprogramm müssen grundsätzlich online über das Bürgerportal der Stadt Buchholz gestellt werden. Hier finden sich auch detaillierte Informationen zu den einzelnen Förderungsmöglichkeiten.