Seevetal. A1 am Dienstag stundenlang gesperrt. Retter brauchen 90 Minuten, um Fahrer des Wohnmobils zu befreien. Wie es dem 52-Jährigen geht.

Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich am heutigen Mittwoch (6. März) gegen 12.30 Uhr auf der Autobahn 1 kurz hinter dem Maschener Kreuz ereignet, als ein Lkw-Fahrer ein Stauende übersah und nahezu ungebremst auf ein auf der rechten Spur stehendes Wohnmobil auffuhr. Wie die Polizeiinspektion Harburg mitteilte, erlitt der 52 Jahre alte Fahrer des Campers bei dem Aufprall schwerste Verletzungen. Sein Zustand galt vor Ort als kritisch, hat sich allerdings inzwischen stabilisiert, wie Polizei-Pressesprecher Jan Krüger am Donnerstag mitteilte.

Die Feuerwehr war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, um den Fahrer des Wohnmobils aus den Trümmern zu befreien, während der Rettungsdienst ihn, soweit möglich, schon im Wrack medizinisch versorgte. Rund 90 Minuten dauerte, bis die Einsatzkräfte den Mann befreit hatten. Er wurde mit dem Rettungswagen in eine Klinik gebracht.

Schwerer Verkehrsunfall auf der A1 bei Maschen: Rettungshubschrauber im Einsatz

Der 24-jährige Unfallverursacher verletzte sich ebenfalls schwer. In der Folge fuhr noch ein 69-jähriger Mann mit seinem Sattelzug auf den Lkw-Anhänger des Verursachers auf. Dabei verletzte sich der 69-Jährige leicht. Die Polizei dokumentierte die Unfallstelle mit einer Drohne.

Mindestens ein Lkw-Fahrer wurde ebenfalls verletzt, der Rettungshubschrauber ist im Einsatz.
Mindestens ein Lkw-Fahrer wurde ebenfalls verletzt, der Rettungshubschrauber ist im Einsatz. © LENTHE-MEDIEN | LENTHE-MEDIEN

Die dreispurige Autobahn wurde für die Rettungsarbeiten voll gesperrt. Es bildete sich ein mehrere Kilometer langer Rückstau bis über das Maschener Kreuz hinaus. Die Polizei rechnet erst in den Abendstunden damit, die Fahrbahn wieder vollständig freigeben zu können.

Horrorunfall auf der A1: 52-Jähriger schwebt in Lebensgefahr, Gaffer filmen im Vorbeifahren

Während der Fahrer des Wohnmobils in Lebensgefahr schwebte und zahlreiche Retter um seine Befreiung aus dem Wrack kämpften, dokumentierte die Polizei zahlreiche Gaffer, die im Gegenverkehr auffällig langsam fuhren und zum Teil Aufnahmen mit ihren Smartphones machten.

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„Diese Form der Sensationslust ist moralisch höchst verwerflich und verkehrstechnisch gefährlich. Nicht selten wurden die Gaffer von nachfolgenden Fahrzeugen angehupt, weil sie unbemerkt ihre Fahrspur verlassen oder beim Filmen fast angehalten haben“, so Jan Krüger, Sprecher der Polizeiinspektion Harburg. „Wir werden die dokumentierten Verstöße prüfen und überall dort, wo Fahrerinnen und Fahrer durch Kennzeichen und Foto identifiziert werden können, Anzeigen wegen dieser Ordnungswidrigkeit schreiben.“