Tostedt/Welle. Untersuchungen der Rechtsmedizin bestätigen Echtheit. Dennoch gibt es auch Entwarnung für Menschen in Tostedt und Umgebung.

Diese Polizei-Meldung hatte die Menschen im Landkreis Harburg aufgeschreckt. In den ruhigen Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr teilte die Polizeiinspektion Harburg mit, dass in Welle in der Samtgemeinde Tostedt ein menschlicher Schädel entdeckt worden sei. Erste Erkenntnisse deuteten auf die Echtheit hin, Hinweise auf ein Gewaltverbrechen lagen aber nicht vor. Seitdem sind einige Tage vergangen, die Polizei veröffentlichte am Freitag neue Ergebnisse der Ermittlungen.

Diese neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es sich um ein Präparat handelt. „Bei einer ersten rechtsmedizinischen Untersuchung des aufgefundenen Schädelknochens wurde festgestellt, dass Knochen und Zähne mit Kleber präpariert waren. Demnach ist es unwahrscheinlich, dass im Umfeld der Fundstelle weitere Skelettteile einer möglicherweise dort verstorbenen Person zu finden sind“, heißt es in der Pressemitteilung.

Rechtsmedizin: Art der Präparation spricht für Lehrskelett oder Schaustück

Die Art der Präparation spreche dafür, dass der Schädel von einem Lehrskelett stammen oder dass es sich um ein Schaustück handeln könnte, das an dieser Stelle öffentlichkeitswirksam entsorgt wurde. „Hinweise auf einen strafbaren Hintergrund gibt es nach wie vor nicht. Die Ermittlungen dauern an“, so die Polizeiinspektion weiter.

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Einerseits also tatsächlich ein echter menschlicher Schädel, andererseits ein Stück weit Entwarnung für die Bürgerinnen und Bürger im Südwesten des Landkreises Harburg. Nach der Nachricht aus der Rechtsmedizin wurde eine für Freitag geplante Suchaktion abgesagt. Dabei sollte in Welle das kleine Waldstück im Bereich der Verlängerung der Moorstraße auf weitere Spuren untersucht werden.

Geplante Suchaktion im kleinen Waldstück wird zunächst abgesagt

Dort war der Schädel am 27. Dezember 2023 auf einem Haufen aus Ästen und kleinen Zweigen entdeckt worden. Offensichtlich war er eigens an dieser Stelle drapiert worden. Schädel und Geäst-Haufen waren von der Straße aus gut einsehbar. Daher geht die Polizei davon aus, dass der Schädel nur kurz dort gelegen hat und mit der Absicht platziert worden war, zeitnah entdeckt zu werden.

„Möglicherweise handelt es sich auch um einen schlechten Scherz“, hieß es in der ursprünglichen Mitteilung. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist größer geworden. Unverändert gilt der Aufruf an Personen, die zur Aufklärung beitragen können, sich unter Telefon 04181/2850 beim Zentralen Kriminaldienst (ZKD) in Buchholz zu melden.