Landkreis Lüneburg. Fahrten der KVG fallen immer wieder kurzfristig aus. Was sich zum Ende der Ferien ändern soll – und wie die HVV-App aktuell helfen kann.

Über 50 Busfahrten fallen derzeit jeden Tag im Landkreis Lüneburg aus – mit erheblichen Folgen für die Fahrgäste, vor allem im ländlichen Raum. Das Problem bisher: Die Fahrten entfallen kurzfristig und zufällig, so dass mancher Fahrgast an der Haltestelle vergeblich auf seinen Bus wartet.

Daher hat die Landesnahverkehrsgesellschaft die KVG aufgefordert, einen Notfallfahrplan zu erarbeiten. Ziel ist es, trotz der Ausfälle ein verlässliches Angebot bei den verbleibenden Fahrten zu ermöglichen. Die KVG hat nun erste Vorschläge vorgelegt, die den Kommunen vorgestellt werden. Der Notfallplan soll Mitte August 2023, also zum Schulstart nach den Sommerferien, in Kraft treten.

Busausfälle bei der KVG: Fahrten zur Schule und zum Klinikum ein Thema

Der Landkreis Lüneburg beauftragt die KVG mit der Durchführung des Nahverkehrs und achtet deshalb genau darauf, dass der Notfahrplan die Mobilität der Menschen möglichst wenig einschränkt.

„Unsere Anforderungen sind klar: Die Schulbusse sowie Fahrten auf regionalen Hauptlinien müssen gewährleistet sein. Bei Fahrten in der Stadt ist wichtig, dass die Fahrten zur Schule, die Anbindung an den Metronom sowie die Fahrten zum Klinikum stattfinden“, erklärt Stefan Borchers vom Fachdienst Mobilität.

Hauptgrund für die Ausfälle: Fachkräftemangel und krankheitsbedingte Ausfälle

Von den 27.000 Schülerinnen und Schülern im Landkreis Lüneburg haben fast 10.000 eine Busfahrkarte und sind damit für ihren Schulweg auf zuverlässige Busse angewiesen. „Nach dem neuen Plan werden zwar weniger Busse fahren, aber wir erhöhen die Zuverlässigkeit.“

Hauptgrund für die Fahrtausfälle sind der Fachkräftemangel und krankheitsbedingte Ausfälle, sowohl bei der KVG als auch bei ihren Subunternehmen. Die KVG hat in ihren Notfahrplan-Entwürfen alle Linien analysiert und durch Taktanpassungen die Anzahl der Fahrten reduziert. Dadurch werden die Personalausfälle ausgeglichen, sodass immer genügend Personal bereitstehen sollte.

Notfahrpläne sollen bis zum Fahrplanwechsel im Dezember gelten

Über die Entwürfe beraten jetzt zunächst der Landkreis und die Kommunen mit der KVG. Sobald sie zu einem Ergebnis gekommen sind, werden die Fahrplanentwürfe bei der Landesnahverkehrsgesellschaft eingereicht. Aktuell ist vorgesehen, dass die Notfahrpläne vom Ende der Sommerferien bis zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember gelten.

Um zuverlässige Informationen zum Nahverkehr in Lüneburg zu erhalten, empfiehlt der Landkreis diese Fahrplan-Apps zu nutzen:

  • Die HVV-App zeigt an, welche Fahrten stattfinden.
  • In der App „Fahrplan VBN“ werden ausgefallene Fahrten gekennzeichnet.
  • Zusätzlich werden Fahrtausfälle oder kurzfristige Änderungen über die Seite der KVG kommuniziert: www.kvg-bus.de

Das Verkehrsunternehmen KVG betreibt im Auftrag des Landkreises Lüneburg 82 Buslinien, darunter 23 Linien im Stadtverkehr. Dafür sind bei der KVG und ihren Subunternehmern jeden Tag etwa 150 Busse im Einsatz. Alleine im Stadtverkehr werden laut Fahrplänen jedes Jahr fast 3 Millionen Kilometer gefahren.

Bis 2030 werden jährlich über 4000 Busfahrer in den Ruhestand wechseln

Nach Aussagen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist derzeit mehr als die Hälfte aller Busfahrerinnen und Busfahrer älter als 50 Jahre, bis 2030 werden jährlich über 4000 von ihnen in den Ruhestand wechseln.

Daher geht der Branchenverband davon aus, jährlich bis zu 6000 neue Mitarbeitende gewinnen zu müssen, um das altersbedingte Ausscheiden kompensieren und die angestrebte Verkehrswende realisieren zu können.