Tostedt. Offenbar war Sand unter dem Haus abgebaggert worden. Dann sackte das Mehrfamilienhaus ab. Bewohner in Notunterkünften

Einen Tag, nachdem ein historisches Gebäude in der Bahnhofstraße in Tostedt bei Bauarbeiten abgesackt ist, laufen weitere Untersuchungen von Sachverständigen. Nach aktuellen Planungen soll das Mehrfamilienhaus so schnell wie möglich abgestützt werden. Damit soll es so weit gesichert werden, dass es nicht mehr akut einsturzgefährdet ist. Wie es zu den starken Beschädigungen am Gebäude kommen konnte, ist noch nicht vollständig geklärt.

Drainage-Arbeiten: Erde unter den Kellern des 112 Jahre alten Gebäudes entfernt?

Wie das Abendblatt erfuhr, soll bei Arbeiten an der Drainage Erde unter den Kellern des 112 Jahre alten Gebäudes entfernt worden sein. Daraufhin sackte das Mehrfamilienhaus ab, es bildeten sich tiefe Risse im Mauerwerk. Drei der fünf Bewohner wurden von der Samtgemeinde in Notunterkünften untergebracht. Die beiden anderen kamen bei Verwandten unter. Auch ein Wohn- und Geschäftsgebäude neben der historischen Villa blieb am Mittwoch aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Die Anwohner kamen bei Verwandten unter, während die Reisebüromitarbeiter von zu Hause aus arbeiteten. Ob das einsturzgefährdete Haus gerettet werden kann, steht bisher nicht fest. „Es wäre ein großer Verlust, wenn es abgerissen werden müsste“, sagte Tostedts Samtgemeindebürgermeister Peter Dörsam. Es gehöre schließlich zum Ortsbild. Die Bahnhofstraße bleibt vorerst weiter für den Straßenverkehr gesperrt.