Winsen/Lüneburg. Land Niedersachsen fördert Projekte, um Stadtzentren attraktiver zu gestalten. Kreisstadt plant drei zentrale Projekte.
Das Niedersächsische Regionalministerium unterstützt die Stadt Winsen mit 3,95 Millionen Euro bei der langfristigen Stärkung ihrer Innenstadt. Die Stadt Lüneburg erhält dieselbe Summe, ebenfalls aus dem Förderprogramm „Resiliente Innenstädte“. Das Programm des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten soll niedersächsischen Städten eine behutsame und nachhaltige Umgestaltung der Innenstädte ermöglichen.
„Es geht uns darum, mehr Leben und Nutzungsvielfalt in die Städte zu bringen, klima- und umweltgerechte Mobilitäts- und Flächenkonzepte zu fördern und die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen“, sagt Regionalministerin Birgit Honé. Sie übergab am Dienstag einen entsprechenden Aufnahme- und Förderbescheid an Winsens stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Cornell Babendererde und den Ersten Stadtrat Christian Riech.
Regionalministerin: „Innenstädte brauchen Kultur, Erleben und Erholen“
„Die Stadt von morgen braucht nachhaltige Ideen. Sie muss neben dem Handel weitere Nutzungen in den Blick nehmen und entwickeln. Kultur, Erleben und Erholen gehören natürlich dazu“, sagte Honé bei der Übergabe. „Winsen hat genau das verstanden und bürgernahe, nachhaltige Konzepte entwickelt. Die konkreten Handlungsansätze sind greifbar und für eine langfristige Umgestaltung und Attraktivierung der Innenstadt bestens geeignet.“
Winsens Konzept stützt sich auf drei wesentliche Leitprojekte: Mit dem Projekt „Südliches Luheufer“ soll die Aufenthaltsqualität am Wasser erhöht und die Innenstadt noch stärker mit der Flusslandschaft verknüpft werden. Das Leitprojekt „Schlossplatz – grüne und lebendige Mitte“ hat die Belebung des Platzes im Zentrum der Stadt als Ziel. Ebenfalls Teil des Konzepts ist die Fortführung der „Kinderbauhütte“, mit der Geschichte erlebbar gemacht werden soll.
Winsen will angeschobene Projekte in der City mit Förderung umsetzen
„Ich bin sehr dankbar, dass wir die Förderung erhalten“, sagte Cornell Babendererde. Sie ermögliche unter anderem die Fortführung von Projekten, die die Stadt im Zuge des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt“ bereits angeschoben hatte. Die Hilfe komme zur rechten Zeit, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin. „Die Situation in den Innenstädten stellt viele Kommunen vor große Herausforderungen. Auch die enge Haushaltslage macht es uns nicht einfach. In den letzten Monaten haben viele Akteure in Winsen darüber diskutiert, wie wir die Innenstadt zukunftssicher aufstellen können. Durch die Förderung des Landes können nun die entwickelten Ideen weiter ausgearbeitet und umgesetzt werden.“
Weitere 183.600 Euro erhält Winsen über das Programm „Zukunftsräume Niedersachsen“ für die Einrichtung der Mobilitäts-App WinsenMobil. Damit soll die Verkehrsbelastung in der Stadt verringert und zugleich das Mobilitätsangebot verbessert werden.
Lüneburger Vereine und Initiativen können Antrag auf Förderung stellen
In Lüneburg nahm Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch den Bescheid von Honé entgegen. „Wir haben viel vor und sind startklar“, sagte sie. Eine Steuerungsgruppe, die bei allen einzelnen Vorhaben prüft und entscheidet, ob das Vorhaben die Stadt voranbringen kann, habe bereits das erste Mal getagt. Sowohl die Hansestadt als auch städtische Tochterunternehmen sowie beispielsweise Vereine und Initiativen können jetzt Anträge für ihre Projekte stellen. Sie müssen bis 2027 umgesetzt werden. Interessierte können sich auf der Website www.hansestadt-lueneburg.de/steuerungsgruppe-innenstadt über die Arbeit der Steuerungsgruppe sowie die Projektbeantragung informieren.
Drei städtische Leitprojekte sind in Lüneburg bereits fest in den Blick genommen: So soll untersucht werden, ob und wie die Ilmenau als innerstädtisches Naherholungs- und Begegnungsgebiet gestaltet werden kann. Sie fließt mitten durch die Stadt, ist bisher aber kaum zugänglich. Mit dem Dialogformat Smartblock Altstadt soll zweitens beispielhaft erprobt werden, wie zusätzlicher Wohnraum in der Innenstadt generiert werden kann. Drittens steht der Marienplatz hinter dem Rathaus, bisher ein Parkplatz, und seine künftige Nutzung im Mittelpunkt. Derzeit werden dort Bürgervorschläge für eine neue Nutzung als innerstädtischer Treffpunkt ausprobiert. Ministerin Honé lobte die Ansätze in der Hansestadt: „Sie haben eine sehr gelungene Strategie mit überzeugenden Handlungsansätzen vorgelegt. Ich bin neugierig, wie sich die Lüneburger Innenstadt in den kommenden Jahren entwickeln wird.“
Das Förderprogramm „Resiliente Innenstädte“ unterstützt 15 Städte in Niedersachsen. Insgesamt stehen 61,5 Millionen Euro zur Verfügung.