Winsen. Politische Mehrheit im Stadtrat will an Plänen für Neubau im Schlosspark festhalten. Einzig die Grünen halten dagegen.
Die Stadt Winsen will die neue Bibliothek im Schlosspark bauen. Der Stadtrat fasste den Grundsatzbeschluss dazu in seiner Sitzung am Montagabend. Grundsatzbeschluss deshalb, weil die Finanzierung für den Neubau nicht ganz geklärt ist und weil für das Gebäude der Bebauungsplan noch geändert werden muss.
Am Standort der Bibliothek, die direkt an den Marstall angrenzen soll, hatte es Kritik von den Grünen gegeben, unter anderem, weil dafür sechs Bäume gefällt werden müssten (das Abendblatt berichtete).
Grünen plädieren für einen anderen Standort
Auch eine 70 Jahre alte Buche ist darunter. Buchen sind in diesem Alter gerade ausgewachsen und haben unter guten Umständen noch einmal mindestens dieselbe Lebensdauer vor sich. Die Grünen hatten einen anderen Standort für die neue Stadtbibliothek vorgeschlagen: ein Grundstück neben der alten Stadtschule. Die Stadt argumentierte, dagegen, dass die Bibliothek mit dem Standort am Marstall mit diesem zusammen ein Bildungs-, Geschichts- und Kulturzentrum bilden soll, in dem sich die Nutzungen überlagern und der eine vom anderen profitiert. Baumverluste würden durch Neupflanzungen im Schlosspark ausgeglichen. Die Grünen bezweifeln, dass die zu fällenden Bäume je ersetzt werden können.
Letztendlich setzten sie sich aber nicht durch – im Gegenteil: Die Grünen wurden 28 zu 8 überstimmt und bleiben die einzige Fraktion, die ablehnte. Auch mit ihrer Forderung nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung scheiterten die Grünen: Diese ist für eine einfache Bebauungsplanänderung nicht vorgeschrieben. „Wir hoffen, die Bebauungsplanänderung bis zum Ende des Jahres abgeschlossen zu haben“, sagt der Pressesprecher der Stadt Winsen, Theodor Peters.
Mit dem Grundsatzbeschluss kann die Verwaltung jetzt Fördergelder für den Neubau einwerben. Auch dafür sieht es gut aus: Das Amt für regionale Landesentwicklung hat Winsen bereits eine Aufstockung des Etats zur Innenstadtsanierung in Aussicht gestellt, heißt es in der Beschlussbegründung. Daraus könnte ein guter Teil der Kosten gedeckt werden.