Winsen. In gut einem Jahr und für 10,5 Millionen Euro sind die neuen Räume für die Oberstufe entstanden. Zur Eröffnung kommt der Landrat.

Großer Tag für das Gymnasium Winsen: Nach fast 20 Jahren ist Schluss mit einem Provisorium, bei dem die Oberstufenschüler in Container ausweichen mussten. Jetzt haben sie mit Beginn des neuen Schuljahres einen Neubau bezogen „Die Container wurden in der vergangenen Woche abgeholt“, freut sich Schulleiter Jens Peter.

Für die 337 Schüler des elften, zwölften und 13. Jahrgangs stehen nun 17 neue Räume bereit. „Das Projekt ist einschließlich der Einrichtung mit 10,5 Millionen Euro im vorgegebenen Kostenrahmen geblieben und noch vor dem angepeilten Zeitpunkt nach einer Bauzeit von gut einem Jahr fertig geworden“, sagte Peter, der seit zwei Jahren an der Spitze des Gymnasiums steht. Zuvor war der 60-Jährige kommissarischer Leiter des Gymnasiums Salzhausen.

Bürgermeister André Wiese und Landrat Rempe werden erwartet

Zur Eröffnung am heutigen Freitag, 15. Oktober, werden nun Landrat Rainer Rempe, Winsens Bürgermeister André Wiese und Sven Kablau vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung in Lüneburg zu einem Festakt kommen. Die Schule mit insgesamt 1150 Kindern und Jugendlichen ist in der Trägerschaft des Landkreises.

Mit dem Neubau an der Bürgerweide hat der Landkreis Harburg sich für ein modernes Konzept für das mit 70 Jahren älteste Gymnasium im Kreis entschieden, das seit 50 Jahren an seinem heutigen Standort angesiedelt ist. Dazu gehören neben den Unterrichtsräumen ein Selbstlernzentrum mit Bibliothek und ein Lerncluster, für das drei Räume zusammengefasst wurden.

Modernes Konzept für das älteste Gymnasium im Kreis

Im Selbstlernzentrum, das noch mit Bühne und Küche ausgestattet werden wird, können die

Schulleiter Jens Peter mit Schülern im Selbstlernzentrum
Schulleiter Jens Peter mit Schülern im Selbstlernzentrum © Rolf Zamponi

Oberstufenschüler allein arbeiten oder sich in Gruppen treffen, um ähnlich wie später an der Universität zu lernen. „Die Vorbereitung auf ein Studium steht bei uns vorn. Wir nehmen diese Aufgabe besonders ernst“, erklärt Oberstudiendirektor Peter.

Das deutlich größere Lerncluster ist für jahrgangsübergreifende Projekte, die Berufsorientierung sowie die Vorbereitung von Praktika gedacht. Dort können künftig auch Vorträge gehalten werden oder beispielsweise Mitarbeiter der Arbeitsagentur über Berufe der Zukunft informieren.

Teile der Wände der Unterrichtsräume sind aus Glas

Im gesamten Gebäude ist WLAN installiert. Teile der Wände der Unterrichtsräume sind aus Glas, so dass der Blick in benachbarten Räume oder auf die Flure möglich ist. „Das macht das Gebäude transparent und hell“, sagt Schulleiter Peter. Auf den Gängen und Fluren sind Flächen ausgespart, auf denen Möbel für Gruppen aufgestellt werden sollen. „Das sind unsere Lerninseln“, so der Schulleiter. An den dort aufgebauten Schließfächern wird es möglich sein, Notebooks, Handys und Tablets aufzuladen. Die Schüler können die neuen Räume bis 15.15 Uhr nutzen.

Der Unterricht in den Containern sollte für das Gymnasium eigentlich nur eine Übergangslösung sein. Geplant war, die Räume der Wolfgang-Borchert-Schule zu übernehmen, sobald die Förderschule geschlossen werden könnte. Doch dazu kam es nicht.

Die Übergangslösung dauerte fast 20 Jahre

„Wir haben fünf Räume der Schule für den elften Jahrgang genutzt“, sagt Peter. Die Jahrgänge zwölf und 13, zusammen mehr als 200 Schüler, mussten mit und in den Boxen leben. Das ist nun Vergangenheit.

Für die Zukunft wünscht sich Peter vor allem eine Erweiterung der Räume für die Naturwissenschaften, die im Hauptgebäude der Schule untergebracht sind. Erste Räume sind dafür bereits vorgesehen. Auch mehr Stellplätze für Fahrräder würden den Betrieb vor Ort deutlich erleichtern.

Die Container, die der Landkreis gemietet hatte, werden an einem neuen Ort im Einsatz bleiben. Sie sollen aufgearbeitet und dann an das Gymnasium in Meckelfeld weitergegeben werden.