Lüneburg. Eröffnung ist für den 20. August geplant. Film im Internet zeigt Bilder aus der Halle. Jetzt wird ein Caterer für die Arena gesucht.
Von der Arena Lüneburger Land wird es schon vor ihrer Eröffnung bewegte Bilder geben. Im Auftrag des Landkreises Harburg als Bauherr hat eine Videofirma jetzt einen viereinhalbminütigen Film gedreht, der den künftigen Besuchern mit Bildern aus der Halle Appetit auf Kultur-, Sport-, Firmen und Privatveranstaltungen machen soll.
In dem mit Musik unterlegten Film, der von Sonnabend an auf der Homepage des Landkreises (www.landkreis-lueneburg.de/arena) kostenlos angesehen werden kann, kommen drei Beteiligte zu Wort: Landrat Jens Böther (CDU), der das Projekt von seinem Vorgänger Manfred Nahrstedt (SPD) übernommen hatte, Gereon Raab als Geschäftsführer des Projektsteurers Reese Baumanagement und Kreisrätin Sigrid Vossers, die an der Spitze der neuen Betriebsgesellschaft für die Arena steht. Vossers schwärmt schon heute von der Atmosphäre, wenn bald bis zu 3500 Gäste auf den neuen Tribünen bei Volleyball-Bundesliga-Spielen die SVG Lüneburg anfeuern werden.
Am Eröffnungstermin (Freitag, 20. August) halten Vossers und Klaus Hoppe, der Chef der Campus-Gruppe, fest. Hoppe ist als Dienstleister für das Vermarkten und Vermieten der Halle zuständig. Klingt die Corona-Pandemie weiter ab, sollen bis zu 1000 Gäste aus dem Landkreis, den angrenzenden Kreisen und der Metropolregion Hamburg kommen. „Wenn wir die Stühle im Schachbrettmuster, also schräg versetzt aufstellen, können wir mit einem guten Hygienekonzept so viele Menschen unterbringen“, sagte Hoppe nach einem Besuch mit Vossers auf der Baustelle.
Bereits am 25. Juni wird der Vorverkauf für die geplanten Spiele und Veranstaltungen beginnen. Er soll überwiegend über das Internet bewältigt werden. Mit Namen und einzelnen Events hält sich Hoppe noch bedeckt. So viel ist bekannt: Direkt auf die Eröffnung soll am 21. August eine Kulturveranstaltung folgen. „Eine Woche später ist ein Sport-Event vorgesehen, bei dem es sich nicht um Volleyball handelt“, verspricht Hoppe, der sich in Lüneburg mit dem Aufbau der Campus-Gruppe, zu der Cafés, ein Car-Sharing und die Ritterakademie zählen, einen Namen gemacht hat. Auch für diese Großveranstaltungen wird ein Hygienekonzept erarbeitet.
Neben dem Eröffnungstermin soll auch am Etat für den Neubau nicht gerüttelt werden. Er liegt jetzt bei 22,05 Millionen Euro. Zuletzt hatte der Kreis die Ausstattung der Gastronomie mit Küche, Theken und Tresen übernommen und einen weiteren Fahrstuhl einbauen lassen. Dadurch stiegen die Kosten um rund 600.000 Euro. „Der dritte Aufzug wertet die Halle auf“, so die Kreisrätin.
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war kämpft der Projektsteurer Reese mit den derzeit bei vielen Projekten auftretenden langen Lieferfristen für Material und damit verbunden mit im zweistelligen Prozentbereich steigenden Preisen. Doch Reese-Manager Ronald Wittkopf ist zuversichtlich, die Probleme zu meistern.
Bisher ist jedoch nicht entschieden, wer künftig das Catering der Arena übernehmen wird. Noch bis kommenden Freitag, 28. Mai, 12 Uhr können Bewerber ihr Teilnahme-Interesse bekunden. „Wir haben europaweit ausgeschrieben. Die Bedingungen sind bekannt“, sagt Wittkopf. Nach dem Termin haben qualifizierte Bewerber noch einmal 15 Tage Zeit, ein konkretes Angebot vorzulegen. Der Vertrag für den Caterer sieht eine Miete für die installierten Gastronomieeinrichtungen vor. Der Kreis erhält von dem Betreiber zudem eine Provision aus den Einnahmen. Wie hoch das Interesse sein wird, ist offen. Klar ist aber, dass sich auch das Campus-Management beteiligen wird. „Wir bereiten einen Teilnahme-Antrag vor“, sagte Hoppe.
Geregelt ist seit einigen Tagen die Parksituation. Danach kommen zu den 277 Plätzen auf dem Gelände an der Lüner Rennbahn weitere 500 auf dem angrenzenden Gelände des Bekleidungsherstellers Roy Robsen. „Wir haben mit dem Unternehmen einen Mietvertrag über fünf Jahre abgeschlossen. Der Kreis richtet die Fläche her und Robsen erhält die Hälfte der Ticket-Einnahmen“, erklärt Vossers. Die Parktickets können dabei beim Kauf von Eintrittskarten mit erworben werden. Vom großen Parkplatz aus sind es neun Minuten zu Fuß bis zur Halle. Shuttle-Busse werden Bahnhof und Arena verbinden.
Handballer vom HSV Hamburg zur Besichtigung erwartet
Vossers und Hoppe suchen nun zudem nach einem Taufpaten für die Arena (Abendblatt berichtete). Verhandlungsbasis für eine solchen Sponsor sind 150.000 Euro pro Jahr. „Nach dem ersten Hinweis haben sich gleich mehrere Interessenten gemeldet“, so die Kreisrätin. Die erste Namensgebung für Stadien und Hallen gilt als attraktiv, weil solche Namen meist lange im Gedächtnis bleiben. Die Entscheidung soll im Juni fallen, so dass der Name auf die ersten verkauften Karten gedruckt werden kann.
Neben den Volleyballern des SVG Lüneburg ist derzeit noch ein weiterer potenzieller Bundesliga-Club als Hallennutzer im Gespräch: die Handballer vom HSV Hamburg. Sie suchen ein Ausweichquartier, weil in der Sporthalle Hamburg aufgrund von Mängeln in der Dachkonstruktion bis zum Herbst 2022 nicht gespielt werden kann. Hamburgs Sportstaatsrat Christoph Holstein hatte den Handballern Lüneburg empfohlen. „Ende Mai erwarten wir die Vertreter des Vereins zu zwei Besichtigungsterminen“, bestätigt Hoppe. Platz genug wäre für beide Top-Sportvereine.