Lüneburg. Wann es mit der neuen Event-Location losgehen soll – und warum der Vermarkter trotz Corona mit einer Premiere vor Publikum rechnet.

Die Eröffnung der Arena Lüneburg Land ist terminiert. Die neue Halle für Kultur- und Sportveranstaltungen, Firmentreffs sowie private Events wird am Freitag, 20. August, erstmals ihre Tore öffnen.

„Wir werden in der kommenden Woche mit Kreisrätin Sigrid Vossers den Ablauf der Feierstunde besprechen“, sagte Klaus Hoppe, der Chef der Lüneburger Campus Management GmbH, dem Abendblatt. Hoppe ist nach dem Vertragsabschluss mit dem Landkreis Lüneburg für die Vermarktung und das Vermieten der Halle für bis zu 3500 Besucher zuständig. „Wir wollen alle am Bau Beteiligten einladen und natürlich wird Landrat Jens Böther (CDU) dabei sein und sprechen“, sagte Hoppe, der die Vorbereitungen am Mittwoch auch im Hochbauausschuss des Landkreises vorgestellt hat.

Erste Kulturveranstaltung für den 21. August vorgesehen

Auf die Eröffnung soll schon am nächsten Tag, am Sonnabend, eine Kulturveranstaltung folgen. Eine Woche später sollen dann die Sportfreunde auf ihre Kosten kommen. Klar ist: Alle Events sind als Präsenzveranstaltungen geplant, also mit Besuchern. Insgesamt sind bislang 16 Termine für dieses Jahr in der Halle festgemacht. Das ist vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zwar eine Zahl, die Hoffnung macht. Für die Halle sind jedoch außerhalb von den Corona-Zeiten jährlich 136 Veranstaltungen eingeplant. Zu ihnen sollen mehr als 150.000 Zuschauer kommen.

„Noch fehlt bei den Agenturen der Künstler und Kulturschaffenden jedoch das Vertrauen darauf, dass Events in Hallen und Konzertsälen wieder möglich werden. In der Branche werden die ersten Termine derzeit erst für das Frühjahr 2022 geplant“, sagt Hoppe. Der Campus-Chef, der nach dem Aufbau seiner Gruppe mit Cafés, einem Car-Sharing und der Ritterakademie in Lüneburg in der Stadt und der Region als erfolgreicher Veranstalter gilt, denkt da anders.

Veranstalter plant mit Besuchern von August an

„Wir werden soweit die Impfungen weiter fortschreiten in den Monaten August, September und Oktober mit Besuchern in die Halle gehen können“, ist Hoppe überzeugt. Dabei verweist er auf einen weiteren möglichen Schritt. So starte Tübingen derzeit ein Pilotprojekt, bei dem die Kunden von Geschäften und die Besucher von kulturellen Veranstaltungen frei getestet werden sollen. Sie erhalten im Fall eines negativen Ergebnisses ein Zertifikat, das dann den Weg für Besuche für sie frei macht. Die Kosten wolle die Stadt übernehmen. „Das ist Wirtschaftsförderung und hilft gleichzeitig der Psyche der Menschen.“

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Ein ähnliches Modell würde in jedem Fall helfen, den Betrieb der Arena planbar zu machen. „Solche Ideen müssen jetzt kommen“, fordert Hoppe. Der Standort Lüneburg profitiert ohnehin davon, dass der Inzidenzwert im Landkreis mitsamt der Stadt zuletzt kontinuierlich unter dem Grenzwert von 50 lag. Damit erscheint Lüneburg derzeit für Lockerungen prädestiniert.

Mit dem Zuschlag als Dienstleister für die kreiseigene Betriebsgesellschaft, an deren Spitze Kreisrätin Vossers steht, liegt auch die Organisation für das Reinigen, Reparieren und Instandhalten der Halle in der Hand der Campus Management GmbH. Zudem sollen Hoppe und sein Team als dritte Aufgabe neben der Vermarktung das Sponsoring in Gang bringen. Dazu gehören außer dem Angebot der Namensrechte die Werbung im Innenraum oder die Akquise von Werbepartnern für die Veranstaltungen.

Prominentester Nutzer sind wohl die Bundesliga-Volleyballer

Einer der prominentesten Nutzer der Arena wird ohne Frage der Volleyball-Bundesligist SVG Lüneburg sein. Für den Verein und seine Spieler sind allein eine Saisonvorbereitung über zwei Tage sowie 15 Spiele eingeplant – sowohl in der Liga als auch im Pokal und in den Play Offs.

Noch aber steht ein zweiter Vertrag für den künftigen Betrieb aus – der für die Gastronomie. Aufgrund der Corona-Pandemie liegt die Ausschreibung bislang nicht vor. Zugunsten des künftigen Caterers hat der Landkreis Lüneburg jedoch die Kosten von 500.000 Euro für Tresen und Großküche im Restaurant übernommen. Damit ist für alle Bewerber nun ein großes Investitionsrisiko vom Tisch.

„Natürlich muss ich den Vertrag erst lesen. Aber grundsätzlich wird sich die Campus-Gruppe bewerben“, hatte Hoppe Ende Januar versichert. An diesem Votum hat sich bei ihm bis heute nichts geändert.