Harburg. Nach einer Erhebung des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung (IFM) nimmt Landkreis in Niedersachsen Spitzenposition ein.

Der Landkreis Harburg hat bei den Neugründungen von Firmen im Jahr 2019 erneut gut abgeschnitten. Nach der Aufstellung des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung (IFM) steht der Landkreis auf Platz 23 von 401 Landkreisen und kreisfreien Städten. Damit gehört er bundesweit zur Spitzengruppe und ist wie in den Vorjahren mit großem Abstand die Nummer 1 in Niedersachsen.

Während sich der Landkreis im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbessert hat, büßten die Landkreise Lüneburg und Stade Plätze ein. Lüneburg rutscht von Platz 113 auf 121, Stade gar von 130 auf 188 ab. Das Institut vergleicht jährlich das Gründungsgeschehen (Neue unternehmerische Initiativen) in allen Landkreisen Deutschlands. Die Region Hannover belegt in dem Ranking Platz 150. In der Bestenliste der Bundesländer erreicht Niedersachsen Platz zehn von 16.

Aktive Wirtschaftsförderung ist das Erfolgsrezept

„Wir liegen so gut, weil wir viel für Gründer tun“, sagt Jens Wrede, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg (WLH). So stehen sowohl Räume im Gründerzen­trum Winsen als auch im ISI-Gründerzentrum Buchholz bereit. „Die WLH berät regelmäßig und bietet Gründern an, untereinander als Gemeinschaft in Kontakt zu kommen“, so Wrede weiter.

„Der Landkreis Harburg zeigt, dass eine aktive Wirtschaftsförderung in der Lage ist, Strukturen nachhaltig aufzubauen“, versichert Wilfried Seyer, Vorstandsmitglied der MIT Harburg-Land und bis Ende 2018 WLH-Gründungsgeschäftsführer. Unternehmensgründungen und Start-ups seien wichtige Indikatoren für die Zukunftsfähigkeit einer Region.

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Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Harburg-Land (MIT) freut sich über die Spitzenstellung. Sie sieht sie aber auch „als Mahnung an alle Kommunen, Wirtschaftswachstum in ihren Planungen zu berücksichtigen“, teilte die MIT mit. Dazu gehöre die regelmäßige Prüfung der Leistungsfähigkeit der Infrastruktur. Das betreffe den Verkehr, aber auch die Versorgung mit Energie sowie flächendeckendes schnelles Internet.

Der Wirtschaftsverband erwartet, dass trotz der zunehmenden Verbreitung von Homeoffice-Arbeit weiter neue Büroflächen in der Region benötigt werden. Zwar sei davon auszugehen, dass die Corona-Pandemie die Zahl der Neugründungen in den Jahren 2020/2021 beeinflussen wird. Dennoch empfiehlt die MIT, bei neuen Wohngebieten die Büroarbeit planerisch stets mit zu berücksichtigen.