Buchholz. Bewohner und Mitarbeiter von zwei Heimen wurden am Freitag versorgt. Start in den Impfzentren des Kreises noch unklar.

Die mobilen Teams vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Johanniter Unfallhilfe sowie Ärzte der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen haben am Neujahrstag die ersten Heimbewohner im Landkreis Harburg gegen Corona geimpft. Die allererste von mehr als 300 Bewohnern und Mitarbeitern aus zwei Heimen war am Freitag Marianne Meyer. Die 84-Jährige hatte sich deutlich für den Schutz ausgesprochen: „Ich bin begeistert, dass das hier gemacht wird“, sagte sie kurz bevor sie um 10.20 Uhr von Nadine Fischer, einer Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, unter Aufsicht von Jörn Jepsen, dem Ärztlichen Leiter der beiden Impfzentren im Kreis, im Kursana Domizil in Buchholz geimpft wurde.

Landkreis Harburg unter den ersten, die mit dem Impfen beginnen

Die Heimleitung von Kursana hatte rasch gehandelt und Betreuer, Angehörige und Bewohner mit Rundscheiben über die anstehenden Impfungen informiert. Heimaufsicht und Gesundheitsamt im Kreis legten dann den Termin im Haus als ersten im Landkreis fest. Die Impf-Bereitschaft entpuppte sich als hoch. „Von den 120 Bewohnern wollten sich 117 impfen lassen. Von den knapp 100 Mitarbeitern sind es 60 Prozent“, sagte Direktorin Andrea Buro. Diese Arbeit wurde noch am Freitag abgeschlossen.

„Wir gehören damit zu den ersten Kreisen in Niedersachsen, die mit dem Impfen beginnen“, sagte Landrat Rainer Rempe. „Das Land hatte angefragt, ob wir früher als am 4. Januar beginnen könnten. Wir haben das gern möglich gemacht.“ Zuvor waren die ersten 2000 Impfdosen im Landkreis angekommen. Außer im Kursana Domizil war am Freitag parallel ein mobiles Team des DRK in Nenndorf, im Haus am Kiekeberg, im Einsatz. Insgesamt wurden in beiden Häusern 350 Dosen verabreicht.

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Start in den Impfzentren in Buchholz und Winsen noch unklar

Der Termin an Neujahr sei „als positiver Jahresbeginn bestens für den Impfstart geeignet. Wir sehen in der Pandemie durch die Wirkstoffe nun einen Hoffnungsschimmer“, sagte der Landrat. Er verwies jedoch darauf, dass bisher nicht absehbar sei, wann die Arbeit in den beiden bereitgestellten Impfzentren in Winsen und Buchholz aufgenommen werden könne. „Das hängt von der Zahl der Dosen ab, die wir bekommen.“ Derzeit sind für Niedersachsen wöchentlich 63.000 Dosen vorgesehen. Das entspricht bei 50 Zentren im Land je 1260 pro Standort. Eine überschaubare Zahl. Denn jeder Mensch muss im Abstand von drei Wochen ein zweites Mal geimpft werden.

Das Mittel von Biontech-Pfizer kann mit Trockeneis für zehn Tage auf minus 70 Grad gekühlt werden. Danach ist es noch fünf Tage auf Kühlschranktemperatur haltbar. „Aber so lange wird das nicht nötig sein“, sagte Impfzentren-Leiter Jepsen. „Wir wollen die Wirkstoffe schließlich nicht lagern, sondern verimpfen.“