Kreis Harburg. Das Zahlenwerk für 2020 hat ein Volumen von mehr als 400 Millionen Euro. Die Digitalisierung rückt bei Schulen und Verwaltung in den Mittelpunkt.
Der Landkreis Harburg wird im kommenden Jahr mehr als 31 Millionen Euro investieren. Schwerpunkte sind der Ausbau von Schulen, die Sanierung von Kreisstraßen sowie die Digitalisierung sowohl in der Verwaltung als auch an den 29 weiterführenden Schulen. Das Zahlenwerk, das Kai Uffelmann, der Erste Kreisrat und Finanzchef des Kreises, jetzt in Finanzausschuss vorgestellt hat, hat ein Volumen von gut 401 Millionen Euro für 2020 und mehr als 415 Millionen Euro für 2021. Der Überschuss liegt für nächstes Jahr bei 5,5 Millionen Euro und für 2021 bei knapp 5,3 Millionen Euro. Den Doppelhaushalt, für den jetzt die Beratungen beginnen, soll der Kreistag am 18. Dezember verabschieden. Gut 100 Millionen Euro entfallen auf Sozialausgaben.
Mehr als 20 Millionen für Bauten an Schulen
Allein mehr als 20 Millionen Euro sollen 2020 für Baumaßnahmen in die Schulen fließen. So sind knapp fünf Millionen Euro für die Erweiterung der Oberschule Hollenstedt vorgesehen, für das Schulzentrum Neu Wulmstorf fließen dann 2021 rund 2,9 Millionen Euro für die Erweiterung. Sie sollen den Standort für Schüler fit machen, die nun wieder neun Jahre bis zum Abitur lernen werden. 2022 sind weitere 1,65 Millionen Euro für Neu Wulmstorf geplant. Für das Gymnasium Hittfeld sind von 2020 bis 2022 in jedem Jahr mehr als drei Millionen Euro vorgesehen. Neue Prioritäten könnten sich jedoch aus dem für Dezember erwarteten Schulgutachten und einen Gutachten zur Bevölkerung ergeben, die der Kreis in Auftrag gegeben hat.
Kreisstraßen werden einschließlich der Radwege erneuert
Auf den Kreisstraßen setzt die Verwaltung die Sanierung fort. Für 2020 stehen sieben Millionen Euro im Haushalt. „Wir werden bei grundlegenden Arbeiten am Straßennetz jeweils auch die Radwege erneuern“, versichert Uffelmann.
Stark in den Mittelpunkt rückt die Digitalisierung, sowohl an den Schulen als auch in der Verwaltung, die künftig 575 verschiedene Leistungen für Bürger online anbieten soll. Dafür wird in Winsen jetzt eine Stabsstelle mit 14 Mitarbeitern gebildet, die künftig ihren Sitz in einer Digi-Box haben sollen. Sie soll aus Containern zwischen den beiden Verwaltungsgebäuden errichtet und nicht nur Platz für Büros, sondern auch für Seminarräume und Präsentationen bieten. Innerhalb von knapp fünf Jahren soll das Team das digitale Angebot der Verwaltung vorbereiten. Der Kreis hat eine Bauanfrage bei der Stadt Winsen gestellt und will bei einem Treffen am 5. November das Projekt weiter voranbringen.
Die Schulen sollen ihre Medienkonzepte umsetzen
Die Schulen sollen nicht nur von 9,7 Millionen Euro vom Land profitieren, mit denen die technischen Voraussetzungen für den Weg ins weltweite Netz geschaffen werden sollen. Der Kreis wird zudem 2020 eine, 2021 zwei und danach vier Millionen Euro jährlich bereit stellen, um die von den Schulen vorgestellten Medienkonzepte zu realisieren. Bis zu 15 Millionen Euro sind vorgesehen. Eines der ersten Konzepte hat die IGS Buchholz vorgelegt, bei dem die Schüler mit ihren eigenen Endgeräten arbeiten können. Mit dem Geld vom Kreis sollen jährlich drei bis vier solcher Konzepte ins Laufen gebracht werden.
Die Gemeinden werden deutlich entlastet
Bei der Finanzierung des Kreises peilt Uffelmann eine Entlastung von dauerhaft 14 Millionen Euro jährlich für die Gemeinden an. So soll die Kreisumlage, die festlegt wie viel ihrer Einnahmen die Gemeinden an den Kreis abgeben müssen, um 4,5 Prozentpunkte auf 44 Prozent gesenkt werden. Im Gegenzug soll es aber keine Zuschüsse für die Kosten der Kindergärten mehr geben. Sie lagen zuletzt bei 3,54 Millionen Euro.
Mit den für die Investitionen notwendigen neuen Schulden von 13,8 Millionen Euro für 2020 steigen die Verbindlichkeiten des Kreises bis Anfang 2021 auf mehr als 161 Millionen Euro. „Wir haben uns günstige Zinsen gesichert und tilgen über 30 Jahre“, so Uffelmann. „Das kann der Kreis leisten.“