Winsen. Rettungswagen fliegt auf Landstraße aus der Kurve, Heck wird abgerissen. Seniorin bleibt auf Liege festgeschnallt. Drei Verletzte.
Bei einem dramatischen Unfall mit einem Rettungswagen nahe Winsen sind am frühen Donnerstagnachmittag die transportierte 87 Jahre alte Patientin und ein Sanitäter lebensgefährlich sowie der Fahrer schwer verletzt worden.
Das Fahrzeug der Rettungsdienstgesellschaft des Landkreises Harburg war als Krankentransport ohne Sonderrechte auf der Landstraße L 234 in Richtung Garstedt unterwegs, als es gegen 14.10 Uhr kurz hinter dem Bahlburger Kreuz aus einer leichten Linkskurve flog.
Aufbau schleudert in ein Feld
Der Krankenwagen prallte daraufhin gegen einen Baum, der Kastenaufbau wurde abgerissen und in ein Feld auf der gegenüberliegenden Straßenseite geschleudert. Der Fahrzeugrumpf blieb auf der Fahrerseite liegen.
Die 87-Jährige, die eigentlich nach einer Untersuchung wieder zurück an ihren Wohnort gebracht werden sollte, lag noch immer festgeschnallt auf der Transportliege. Ersthelfer befreiten die Frau, die ebenso lebensgefährlich verletzt wurde wie der 43 Jahre alte Sanitäter, der sich bei ihr befand.
Rettungskräfte müssen betreut werden
Beide Opfer wurden jeweils per Helikopter in ein Krankenhaus geflogen. Der 37 Jahre alte Fahrer des Rettungswagens wurde eingeklemmt und von der Feuerwehr über das abgetrennte Dach herausgeholt. Er kam schwer verletzt ebenfalls in eine Klinik.
Um die sichtlich betroffenen Rettungskräfte, die ihre eigenen Kollegen versorgen mussten, kümmerte sich indes ein Kriseninterventionsteam. Insgesamt waren mehrere Rettungswagen, Notärzte und zwei Rettungshubschrauber im Einsatz.
Drohne scannt die Unfallstelle ab
Die L 234 war bis in die späten Nachmittagsstunden voll gesperrt. Unfallursache und Sachschaden waren zunächst unklar. Hinweise auf die Beteiligung eines zweiten Fahrzeugs gibt es bislang nicht.
Die Polizei sicherte vor Ort Spuren. Um die langgezogene Unfallstelle möglichst detailgetreu zu dokumentieren, wurde auch eine Drohne eingesetzt. Die Staatsanwaltschaft ließ den Rettungswagen für weitere Untersuchungen sicherstellen.
