Hamburg/Hannover/Bremen/Kiel/Sylt. Orkan “Zeynep“ hat den Bahnverkehr zum Erliegen gebracht und im ganzen Norden für große Sachschäden gesorgt.
- Orkan "Zeynep" zog über Norddeutschland und richtete zahlreiche Sachschäden an.
- Auch der Bahnverkehr wurde eingestellt.
- Auf Wangerooge wurde fast der gesamte Badestrand von der Sturmflut abgetragen.
Nach "Ylenia" ist mit "Zeynep" ein weiterer Orkan über Norddeutschland hinweggezogen. Das Sturmtief brachte zwar dramatische Windgeschwindigkeiten von bis zu 143 km/h mit sich und richtete zahlreiche Sachschäden an – so wurde auf Wangerooge fast der gesamte Badestrand von der Sturmflut abgetragen – Menschen kamen aber nur selten zu Schaden. In der Nähe von Cuxhaven verunglückte ein Mann tödlich, als er im Orkan versuchte, sein Dach zu reparieren.
Der Zugverkehr ist weiterhin nahezu vollständig zum Erliegen gekommen: Die Deutsche Bahn hatte sowohl Regional- als auch Fernverkehr in Norddeutschland bereits am Freitagnachmittag eingestellt, auch die Züge weiterer Unternehmen wie Metronom und Nordbahn stehen still.
Die aktuellen Entwicklung zur Sturmlage im Norden:
- Orkansturm „Zeynep“: Zugverkehr noch massiv eingeschränkt
- "Totalschaden": Nordseeinsel verliert Strand und bangt um Tourismus
- Streckenarbeiten laufen: Bahnverkehr im Norden eingestellt
- Mann von Baum getroffen und schwer verletzt
- Nach der Sturmflut werden Deiche auf Schäden untersucht
- Wangerooge verliert 90 Prozent seines Badestrandes
- "Zeynep" zieht Richtung Russland – Wind kommt vorerst zur Ruhe
- Lkw kippen auf Fehmarnsundbrücke um
- Hunderte Einsätze – aber überwiegend Sachschäden
- Kran stürzt auf Rohbau: "Es sieht verheerend aus"
- Toter in der Nähe von Cuxhaven
- AKN hat Betrieb wegen des Sturms eingestellt
- Sturm hält Feuerwehr im Norden auf Trab
Orkansturm „Zeynep“: Zugverkehr noch massiv eingeschränkt
Wann die Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn im Norden und Osten wieder regulär fahren, war am Sonnabend zunächst unklar. „Es verkehren keine Fernverkehrszüge nördlich von Düsseldorf, Hannover und Berlin bis mindestens 18 Uhr“, teilte die Bahn am Sonnabend mit.
Auch die ICE-Züge auf den Strecken Köln - Hannover - Berlin sowie Kassel-Wilhelmshöhe und Berlin fallen bis dahin aus. Die Bahn tue alles dafür, den Zugverkehr so schnell wie möglich Schritt für Schritt wieder aufzunehmen. Wegen des Sturms war der Zugverkehr am Freitag teilweise eingestellt worden.
Auch der Metronom-Zugverkehr wurde zwischenzeitlich eingestellt und erst am Sonnabendnachmittag teilweise wieder aufgenommen. Die Strecken zwischen Lüneburg und Harburg und zwischen Bremen und Harburg wurden wieder freigegeben, teilte das Unternehmen mit. Ab Harburg bestehe Anschluss an die S-Bahn bis Hamburg Hauptbahnhof.
"Totalschaden": Wangerooge verliert Strand und bangt um Tourismus
Die Nordseeinsel Wangerooge hat etwa 90 Prozent ihres Badestrands bei dem Sturm verloren. „Auf einer Länge von einem Kilometer gibt es kaum noch Sand“, sagte Wangerooges Inselbürgermeister Marcel Fangohr am Sonnabendmorgen. Rein touristisch gesehen bedeute dies fast einen "Totalschaden".
Mindestens sechs Wochen werde es dauern, den Strand wieder aufzuschütten, sagte Fangohr. Der Sand dafür komme von einer Sandbank vor der Insel. Schon nach den vergangenen Stürmen seien etwa 60 Prozent des Strandes weggespült worden, nun sei stellenweise überhaupt kein Sand mehr da. "Das ist auch eine Kostenfrage", so Fangohr. Er rechnet mit Kosten von mindestens 350.000 Euro allein für die Aufschüttung. "Wenigstens zu Ostern sollten wir aber wieder einen Teil des Strands aufgeschüttet haben", so Fangohr.
Streckenarbeiten laufen: Bahnverkehr im Norden eingestellt
Der Bahnverkehr in Norddeutschland ruht weiter. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn am Sonnabendmorgen gegen 10.20 Uhr mitteilte, liefen derzeit noch Aufräumarbeiten. Vor der Wiederaufnahme der Verkehre im Fern- und Regionalverkehr seien zunächst umfangreiche Erkundungsfahrten erforderlich, so der Sprecher weiter.
Rund 2000 Einsatzkräfte der Deutschen Bahn seien im Dauereinsatz, um Strecken zu erkunden und Reparaturen durchzuführen.
Mann von Baum getroffen und schwer verletzt
In Lehrte (Region Hannover) ist ein Mann von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt worden. Wie die Feuerwehr mitteilte, wollte der Mann am Freitagabend nachsehen, ob der Baum durch den Sturm beschädigt oder gefährdet ist. In diesem Moment erfasste eine Windböe den Baum und die Baumkrone stürzte herab. Entgegen einer ersten Annahme sei der Mann aber nicht unter dem Baum eingeklemmt gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Der Mann wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Nach der Sturmflut werden Deiche auf Schäden untersucht
Nach der schweren Sturmflut an Nordsee und Elbe werden jetzt die Deiche und Schutzbauwerke auf Schäden untersucht. Es sehe auf den ersten Blick ganz gut aus, sagte der stellvertretender Direktor des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz, Michael Kruse, am Sonnabendmorgen zur Situation an den schleswig-holsteinischen Elbdeichen. Zu möglichen Sandverlusten auf den Inseln könne er noch nichts sagen. „Wir nehmen derzeit die Schäden auf.“
Wangerooge verliert 90 Prozent seines Badestrandes
Die Nordseeinsel Wangerooge hat im Sturm etwa 90 Prozent ihres Badestrandes eingebüßt. „Auf einer Länge von einem Kilometer gibt es kaum noch Sand“, sagte Wangerooges Inselbürgermeister Marcel Fangohr am Sonnabendmorgen. Die Schutzdünen vor dem Trinkwasserschutzgebiet hätten kein Deckwerk mehr, dies müsse wie der Strand neu aufgeschüttet werden. Dennoch sei der Sturm glimpflich ausgegangen, das Orkantief „Zeynep“ habe keine schweren Schäden verursacht.
Der Wasserstand habe etwa zwei Meter über dem normalen Stand gelegen, das sei weit von den Höchstständen entfernt, erklärte Fangohr. 2013 habe der Wasserstand bei 9,17 Metern gelegen, in der Nacht zum Samstag seien es 8,50 Meter gewesen. Glück im Unglück sei es gewesen, dass der starke Wind eher aus westlicher Richtung kam - nicht aus nordwestlicher. Neben dem weggespülten Strand seien Mülleimer umgekippt, eine Satellitenschüssel sei von einem Dach geflogen und Zäune umgefallen. „Wir haben Glück gehabt“, sagte er.
"Zeynep" zieht Richtung Russland – Wind kommt vorerst zur Ruhe
Der Deutsche Wetterdienst hat am frühen Sonnabendmorgen sich abschwächenden Wind an der Nordsee gemeldet. Das Orkantief „Zeynep“ habe die Ostsee erreicht und ziehe dann unter Abschwächung weiter in Richtung Russland, sagte eine Sprecherin des Wetterdienstes. „Der Wind kommt langsam zur Ruhe.“ Verbreitet habe es orkanartige Böen und Orkanböen der Windstärken 11 und 12 gegeben, auf der Insel Spiekeroog seien Windgeschwindigkeiten bis zu 135 Stundenkilometer gemessen worden.
Der Wetterdienst warnte allerdings davor, dass es zunächst unbeständig und stürmisch bleiben wird. „Der Wind kommt nicht längerfristig zur Ruhe“, sagte die Sprecherin. „Noch so ein Kaliber“ wie das Orkantief werde es aber nicht geben. An der Küste werde es am Samstag in Böen stürmisch bleiben, in Südniedersachsen werden in der Nacht zum Sonntag starke bis stürmische Böen erwartet.
Am Sonntag dürften demnach im Flachland Niedersachsens erneut Sturmböen auftreten, aber kein Orkan - an der Küste auch schwere Sturmböen. All dies werde aber „eine Nummer schwächer als in der Nacht“ zum Samstag ausfallen, sagte die Sprecherin.
Lkw kippen auf Fehmarnsundbrücke um
Durch Orkanböen des Tiefs "Zeynep" sind auf der Fehmarnsundbrücke in der Nacht zum Sonnabend zwei Lkw verunglückt. Ein 40-Tonner wurde vom Sturm gegen die Leitplanke geschleudert – im durch die Bergungsarbeiten enstehenden Stau wurde ein weiterer Sattelzug von einer Böe erfasst und umgestürzt. Die Brücke ist auch am Morgen noch für den Verkehr gesperrt.
Hunderte Einsätze – aber überwiegend Sachschäden
In Schleswig-Holstein meldeten Feuerwehren und Polizei Hunderte Einsätze, doch blieb es zumeist bei Sachschäden, umgestürzten Bäumen, umherfliegenden Gegenständen und beschädigten Gebäuden. Erst in der Nacht zu Donnerstag hatte Sturmtief „Ylenia“ zu Hunderten Einsätzen von Feuerwehren und Rettungsdiensten geführt. Die Integrierte Rettungsleitstelle Süd verzeichnete bis zum Morgen 765 wetterbedingte Einsätze in Stormarn, dem Herzogtum Lauenburg und Ostholstein. Die Kooperative Leitstelle West in Elmshorn berichtete über rund 700 Einsätze innerhalb von zwölf Stunden.
Der Deutsche Wetterdienst hatte im Laufe des Abends in Kiel, Hamburg, auf Sylt und auf Helgoland Windstärken zwischen 9 und 11 gemessen, in Büsum wurde eine Orkanböe mit 143,3 Kilometer pro Stunde festgestellt. In Hamburg lagen die Windgeschwindigkeiten nach DWD-Angaben um 100 Kilometer pro Stunde.
Die Warnungen des Deutschen Wetterdiensts, der Feuerwehren und der Polizei haben offensichtlich gewirkt. Weder in Schleswig-Holstein noch in Hamburg wurde bis zum frühen Sonnabend von Schwerverletzte oder gar Toten berichtet. Der DWD hatte zuvor die Menschen aufgefordert, Türen und Fester geschlossen zu halten, sich möglichst nicht draußen aufzuhalten und sich von Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen fernzuhalten.
Kran stürzt auf Rohbau: "Es sieht verheerend aus"
Ein 55 Meter großer Baukran ist während des Sturmtiefs „Zeynep“ in Bremen eingestürzt. Der Kran sei dabei in der Nacht zum Sonnabend in ein im Rohbau befindliches Bürogebäude gekracht, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Es sieht verheerend aus“ so der Sprecher. Auch ein gerade vorbeifahrender Laster sei von dem Kran erwischt worden. Der Fahrer sei unverletzt geblieben. Ein weiterer 90 Meter hoher Kran wurde nicht beschädigt.
Die Trümmerteile blockieren nun die umliegenden Straßen. Die Beseitigung des Krans werde noch bis zum Anfang der kommenden Woche dauern. Zur Schadenshöhe konnte die Polizei keine Angaben machen.
Toter in der Nähe von Cuxhaven
In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste in der Nähe von Cuxhaven ist ein Mann während des Sturms von einem Dach gestürzt und gestorben. Der 68-Jährige habe in der Nacht zum Sonnabend versucht, das beschädigte Dach eines Stalls zu reparieren, teilte die Polizei mit. Dabei sei er durch das Dach gebrochen und rund zehn Meter in die Tiefe gestürzt.
AKN hat Betrieb wegen des Sturms eingestellt
Die AKN Eisenbahn GmbH (AKN) hat ihren Betrieb wegen des Sturms auf den Linien A1, A2 und A3 eingestellt. Betroffen seien damit die Strecken Neumünster – Hamburg Hbf, Ulzburg Süd – Norderstedt Mitte und Elmshorn – Ulzburg Süd, teilte die AKN am Freitag mit. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werde, sei unklar.
Die S-Bahn-Strecke zwischen Hamburg-Harburg Rathaus und Hamburg-Neugraben ist wegen eines umgestürzten Baumes gesperrt. Gleiches gelte für die S-Bahnstrecke zwischen Blankenese und Wedel, twitterte die die S-Bahn Hamburg. Es sei ein Taxi-Ersatzverkehr eingerichtet worden.
Sturm hält Feuerwehr im Norden auf Trab
Die Zahl der sturmbedingten Rettungseinsätze der Feuerwehr nimmt zu. Die kooperative Regionalleitstelle West in Elmshorn meldete am Freitag zwischen 18.00 und 21.00 Uhr bereits 130 Einsätze. Derzeit klingele das Telefon alle zwei Minuten, twitterte die Leitstelle am Abend. Die Feuerwehr Hamburg verwies auf 103 Einsätze seit 17.00 Uhr und die Integrierte Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe verzeichnete bereits 110 Einsätze.
Bahnunternehmen Odeg stellt Verkehr im Nordosten ein
Nach der Deutschen Bahn im Fernverkehr stellt auch die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) den Verkehr wegen des angekündigten Orkans ein. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, verkehren von 17.00 Uhr an bis voraussichtlich Samstag 7.00 Uhr keine Züge mehr auf den Linien der Odeg. Betroffen seien die Strecken an der Ostseeküste RE9 und RE10, in Westmecklenburg RB13, RB14 und RB15 sowie die Regionalexpress-Line RE2 zwischen Wismar und Wittenberge. Die Einstellung des Bahnverkehrs erfolge auf Anordnung des Infrastrukturbetreibers DB Netz.
Am Samstagmorgen werde es auf den genannten Strecken zunächst Erkundungsfahrten geben, um die Auswirkungen des Sturms zu bewerten. Erst wenn sichergestellt sei, dass keine Bäume auf den Gleisen liegen und die Oberleitungen intakt sind, werde der Zugverkehr wieder aufgenommen. Daher seien Ausfälle oder Verspätungen auf einzelnen Strecken im Verlaufe des Samstags nicht ausgeschlossen. Ersatzverkehr mit Bussen werde es auf den Linien der Odeg nicht geben.
Sturm "Zeynep": Weiteres Unwetter wütet über Norddeutschland
Metronom und Deutsche Bahn haben den Zugbetrieb eingestellt
Der regionale Metronom-Zugverkehr auf den Strecken Hamburg - Bremen, Hannover - Uelzen - Hamburg sowie Göttingen - Hannover ist wetterbedingt eingestellt worden. Der Zugverkehr werde am Samstagnachmittag frühestens ab 15.00 Uhr wieder aufgenommen, teilte die Metronom Eisenbahngesellschaft am Freitag mit.
Fahrgäste müssten noch das gesamte Wochenende mit Einschränkungen, Verspätungen und Zugausfällen rechnen. Ob und welche Strecken am Samstagnachmittag wieder befahrbar sind, entscheide sich im Laufe des Tages. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde für alle Linien eingerichtet. In Richtung Hamburg sollen die Busse in Hamburg-Harburg enden. Dort bestehe Anschluss mit der S-Bahn zum Hamburger Hauptbahnhof.
Aufgrund von Sturmschäden waren zudem zwischen Uelzen und Lüneburg Busse als Schienenersatzverkehr auf der gesamten Strecke unterwegs. Auf der erixx-Strecke RB32 zwischen Lüneburg und Danneberg Ost wird der Schienenersatzverkehr in jedem Fall die nächsten Tage aufrechterhalten. Die Strecke ist aufgrund von Sturmschäden bis auf weiteres nicht befahrbar.
Der für die Nacht zum Samstag vorhergesagte Orkan erreicht nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes gegen Mitternacht die Nordseeküste. Dort werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern erwartet. Bereits ab dem Nachmittag waren Orkanböen und teils extreme Orkanböen an der Nordsee angesagt.
Auch die Deutsche Bahn hat den Zugverkehr im Norden jetzt eingestellt.
Nordseeinsel droht Verlust des Hauptstrandes
Besonders auf Wangerooge ist die Angst vor den Fluten groß. Wenn der Wasserpegel der Sturmflut auf etwa 2,25 Meter steigen sollte, würde das den Verlust des kompletten Hauptstrandes bedeuten. Die Fluttore sollten geschlossen werden, um eine Katastrophe zu verhindern.
Live-Webcam zeigt aktuelle Wetter-Lage auf Sylt
Auch Sylt rüstet sich für den Sturm. Die aktuelle Wetterlage auf der Nordseeinsel lässt sich über die Live-Webcam vom Projekt Surfcam Sylt beobachten, die sich auf dem Hotel Miramar in Westerland befindet. Dort gibt es auch Infos zu Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Temperatur und Niederschlag.
Keine Züge bei der nordbahn ab 15 Uhr
Auch bei der nordbahn wird der Zugverkehr eingestellt. Die nordbahn informiert: Aufgrund des herannahenden Unwetters mit schwerem Sturm wird der komplette Zugverkehr der nordbahn ab 15 Uhr eingestellt. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist im Aufbau. Die nordbahn bittet Reisende zu beachten, dass es bei den Witterungsbedingungen auch zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr kommen kann. Das Netz der AKN Eisenbahn GmbH ist von der Einstellung nicht betroffen. Aktuelle Informationen auch unter nordbahn.de.
Die Linien der nordbahn
- Bad Oldesloe – Bad Segeberg – Neumünster (RB 82)
- Neumünster – Heide – Büsum (RB 63)
- Itzehoe – Hamburg Hauptbahnhof (RB 61)
- Itzehoe/Wrist – Hamburg-Altona (RB 71)
Bahn stellt auch Fernverkehr in Norddeutschland ein
Die Deutsche Bahn stellt auch den Fernverkehr in Norddeutschland wegen des Sturmtiefs ab sofort schrittweise ein. Für den Rest des Tages führen dann keine Fernzüge mehr nördlich von Dortmund, Hannover und Berlin, teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Es hatte zuvor schon angekündigt, dass im Tagesverlauf der Regionalverkehr in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Teilen von NRW eingestellt werde. Auf den Verbindungen von Amsterdam mit Berlin und Frankfurt fuhren ganztägig keine Fernzüge.
Deutscher Wetterdienst warnt vor Lebensgefahr durch Sturmschäden
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor extremen Orkanböen an der Nordsee bis zu 160 Kilometer pro Stunde ab Freitagnachmittag. In den Frühstunden des Sonnabends soll der Sturm wieder nachlassen.
Der DWD warnt vor Lebensgefahr durch Sturmschäden wie umstürzende Bäume und herabstürzende Gegenstände. Türen und Fester sollen geschlossen und Gegenstände im Freien gesichert werden. Menschen sollen den Aufenthalt im Freien meiden und auf jeden Fall Abstand zu Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen halten. Der DWD rät, Autofahrten zu vermeiden und Fahrzeuge nach Möglichkeit in Garagen abzustellen.
Auch der Metronom stellt den Betrieb ein
Der regionale Metronom-Zugverkehr auf den Strecken Hamburg - Bremen, Hannover - Uelzen - Hamburg sowie Göttingen - Hannover wird vom Mittag an wetterbedingt schrittweise eingestellt. Nach jetziger Einschätzung werde der Zugverkehr auf den Linien wohl nicht vor Sonnabendnachmittag wieder aufgenommen, teilte die Metronom Eisenbahngesellschaft am Freitag mit.
Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wird für alle Linien eingerichtet. In Richtung Hamburg sollen die Busse bereits in Hamburg-Harburg enden. Dort bestehe Anschluss mit der S-Bahn zum Hamburger Hauptbahnhof. Aufgrund von Sturmschäden sind zudem zwischen Uelzen und Lüneburg bereits wieder Busse als Schienenersatzverkehr auf der gesamten Strecke unterwegs.
Der für die Nacht zum Sonnabend vorhergesagte Orkan erreicht nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gegen Mitternacht die Nordseeküste. Dort werden demnach Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern erwartet. Bereits ab dem Nachmittag sind laut DWD Orkanböen und teils extreme Orkanböen an der Nordsee möglich.
Sturm "Ylenia": Heftiges Unwetter wütet über Hamburg
Zugverkehr eingestellt: Was die Bahn Reisenden rät
Die Deutsche Bahn stellt den Regionalverkehr in Teilen Norddeutschlands wegen des angekündigten Sturms nach und nach ein. Das kündigte das Unternehmen am Freitag für den Tagesverlauf in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Teilen von NRW an. Der Schutz der Reisenden und der Beschäftigten habe Vorrang, hieß es. Der Deutsche Wetterdienst warne insbesondere für die nördlichen Landesteile und für die Mitte Deutschlands ab dem Nachmittag vor Unwetter mit extremen Orkanböen und orkanartigen Böen.
"Wer immer kann, dem empfehlen wir Reisen mit der Bahn vom späten Nachmittag auf einen früheren Zeitpunkt vorzuziehen“, empfahl die Bahn. Fahrgäste können ihre für den Zeitraum von Donnerstag bis Sonntag gebuchten Fahrkarten bis zum 27. Februar flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren, wenn sie Reisen wegen des Sturms verschieben.
Feuerwehren warnen vor Aufenthalt im Freien
Die Feuerwehren in Ostfriesland empfehlen Bürgern dringend während des anstehenden Sturms möglichst in ihren Häusern zu bleiben. Zudem empfiehlt der Feuerwehrverband Ostfriesland einen Aufenthalt an der Nordsee zu meiden. Der Sturm hat darüber hinaus auch Einfluss auf den Schiffsverkehr.
Ein Aufenthalt im Freien berge in der Zeit des Orkans große Gefahren, teilte der Feuerwehrverband mit, etwa durch umfallende Bäume oder herabstürzende und umherfliegende Gegenstände. Die Feuerwehr rät deshalb davon ab, durch Wälder zu gehen. An der Nordsee bestehe darüber hinaus die Gefahr, von Wellen erfasst und ins Meer gezogen oder zu Sturz gebracht zu werden. Der Feuerwehrverband empfiehlt Gegenstände an der freien Luft zu sicher. Zudem bittet der Verband um Geduld bei der Alarmierung der Rettungskräfte und fordert Bürger auf, Anweisungen der Feuerwehrleute Folge zu leisten.
Auf der Weser führen die Regenfälle des vergangenen sowie des anstehenden Unwetters zu erhöhten Pegelständen. Das führt zu Einschränkungen unter anderem im Fährverkehr. So muss beispielsweise die Weserfähre in Großenwieden im Landkreis Hameln-Pyrmont bis auf weiteres ihren Betrieb einstellen, wie eine Landkreissprecherin mitteilte.
Wetterdienst: Orkan erreicht gegen Mitternacht deutsche Nordseeküste
Der für die Nacht zu Sonnabend vorhergesagte Orkan wird nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gegen Mitternacht die Nordseeküste erreichen. In der zweiten Nachthälfte trifft „Zeynep“ auf die Ostseeküste und lässt dann allmählich nach. „Damit ist die Unwettergefahr erst einmal gebannt“, sagte ein DWD-Meteorologe am Freitag.
Unwetterwarnung des DWD
- UNWETTER und EXTREMES UNWETTER durch ORKANBÖEN: Am Nachmittag Winddrehung auf Südwest bis West und einsetzende Unwettergefahr durch Orkanböen zwischen 100 km/h und 120 km/h (Bft 11-12) und insbesondere im Nordseeumfeld nochmals erhöhte Gefahr durch extreme Orkanböen um 150 km/h (EXTREMES UNWETTER) mit Schwerpunkt am Abend und in der ersten Nachthälfte, am Sonnabendmorgen nachlassender Orkan.
- GEWITTER: In der Nacht zum Sonnabend vereinzelt Gewitter.
Trotzdem bleibt es laut DWD aber mindestens bis zum Montag in Deutschland stürmisch. „Es kehrt einfach keine Ruhe ein“, sagte der Meteorologe. Zu dem stürmischen Wetter geselle sich ein ungemütlicher Mix aus Regen und Graupelschauern.
Bahn: Großteil der Strecken nach Sturm wieder befahrbar
Nach dem Sturm „Ylenia“ ist der Großteil der Strecken im Bahnverkehr wieder befahrbar. Insbesondere zwischen Berlin und Hamburg sowie zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen seien wieder Fernverkehrszüge unterwegs, teilte die Bahn am Freitagmorgen mit. Dennoch komme es weiterhin aufgrund von gesperrten Streckenabschnitten im Fernverkehr zu Einschränkungen. Auf der Strecke nördlich von Berlin Richtung Ostseeküste und nördlich von Hamburg und Münster sowie den internationalen Verbindungen von Frankfurt/Main und Berlin nach Amsterdam würden noch keine ICE und Intercity-Züge fahren. Es komme zu Zugausfällen und Verspätungen.
Im Regionalverkehr habe sich der Verkehr weitgehend wieder normalisiert. Beeinträchtigungen seien noch auf einzelnen Verbindungen in den besonders von dem Sturmtief betroffenen Gebieten, wie Teile Niedersachsens, möglich.
Ab Freitagnachmittag geht der Deutsche Wetterdienst von einer weiteren Sturmfront mit teilweise noch höheren Windgeschwindigkeiten aus. Mit erneuten Einschränkungen sei deshalb zu rechnen. Die DB bittet ihre Fahrgäste, sich vor Reiseantritt über ihre Verbindung auf bahn.de oder im DB Navigator zu informieren.
Lesen Sie hier den Wetter-Blog für den Norden von Donnerstag, 18.2.
Orkantief „Zeynep“ könnte Böen bis 170 hm/h bringen
Das Orkantief „Ylenia“ ist über Niedersachsen und Bremen hinweggefegt, da wird schon „Zeynep“ erwartet. Von Freitagnachmittag an soll der Wind im Nordwesten wieder merklich auffrischen und seinen Höhepunkt am Abend und in der ersten Nachthälfte zum Sonnabend erreichen, hieß es beim Deutschen Wetterdienst (DWD).
Insbesondere auf den Ostfriesischen Inseln und an exponierten Lagen seien extreme Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Stundenkilometern zu erwarten, sagte eine DWD-Meteorologin. Für das Binnenland rechnet der Wetterdienst erneut mit orkanartigen Böen und Orkanböen der Stärke 11 und 12. So ist besonders auf Wangerooge die Angst vor den Fluten groß. Wenn der Wasserpegel der Sturmflut auf etwa 2,25 Meter steigen sollte, würde das den Verlust des kompletten Hauptstrandes bedeuten. Die Fluttore sollten geschlossen werden, um eine Katastrophe zu verhindern.
In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag verspäteten sich in Niedersachsen und Bremen erneut zahlreiche Züge, oder fielen gleich ganz aus. Teilweise wurde für Reisende ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Polizei spricht von einer vergleichsweise ruhigen Nacht und rechnet erst im weiteren Tagesverlauf mit weiteren Einsätzen.
Schule fällt in einigen Kreisen aus
Mancherorts dürfte auch am Freitag - wie teils schon am Donnerstag - wieder der Schulunterricht beeinträchtigt sein oder ganz ausfallen. So teilte der Landkreis Goslar in Niedersachsen mit, dass die Schüler und Schülerinnen nicht überall befördert werden könnten. Deshalb wurde dort der Präsenzunterricht in allen allgemein- und berufsbildenden Schulen abgesagt. Aus Hamburg hieß es, Sorgeberechtigte könnten selbstständig entscheiden, ob ihr Kind zu Hause bleibt, sie sollten dann aber unbedingt die Schule informieren.
In der kommenden Nacht gilt im Norden höchste Alarmstufe:
- Wenn möglich, zuhause bleiben
- Auf den Straßen langsam fahren und auf die Seitenwinde achten
- Vorsicht: Bäume können umstürzen, Äste abbrechen
- Häuser und Wohnungen sturmsicher machen: lose Gegenstände ums Haus sichern
- Von den Küsten fernbleiben
Quelle: Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net
Metronom nimmt eingeschränkten Betrieb vorläufig wieder auf
Die Züge des Metronom haben den Betrieb am Freitagmorgen um sechs Uhr wieder aufgenommen. "Bis 8 Uhr fahren alle Züge mit reduzierter Geschwindigkeit, so dass mit Verspätungen zu rechnen ist", heißt es in einer Mitteilung. Auf mehreren Linien müssen die Fahrgäste mit Einschränkungen rechnen. So sei beispielsweise der Abschnitt zwischen Lüneburg und Uelzen auf der Linie RE3/RB31 zurzeit nicht befahrbar, ein Ersatzverkehr mit Bussen sei eingerichtet.
Auch etliche Züge der Linie Linie RE4 zwischen Hamburg und Bremen entfallen. Aufgrund einer Umleitung über Jesteburg werden die Haltestellen Hittfeld und Klecken nicht angefahren. Auch dort soll es einen Busnotverkehr geben. "Aufgrund der Unwetterwarnung ist ab 12 Uhr mit starken Einschränkungen auf allen Metronom-Linien und der schrittweisen Betriebseinstellung zu rechnen", heißt es vom Unternehmen.
Bahn stellt am Freitag den Regionalverkehr im Norden ein
Die Deutsche Bahn wird voraussichtlich am Freitag gegen 19 Uhr den Regionalverkehr in und um Schleswig-Holstein einstellen. In einem Tweet heißt es: "Aufgrund der anhaltenden Unwetterwarnung für Freitagabend, den 18.02.2022, gehen wir nach derzeitigem Stand davon aus, dass die Züge der DB Regio Schleswig-Holstein ab ca. 19 Uhr nicht mehr fahren werden."
Die Zahl der sturmbedingten Rettungseinsätze der Feuerwehr nimmt zu. Die kooperative Regionalleitstelle West in Elmshorn meldete am Freitag zwischen 18.00 und 21.00 Uhr bereits 130 Einsätze. Derzeit klingele das Telefon alle zwei Minuten, twitterte die Leitstelle am Abend. Die Feuerwehr Hamburg verwies auf 103 Einsätze seit 17.00 Uhr und die Integrierten Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe verzeichnete bereits 110 Einsätze.