Hamburg/Warnemünde. Studie zeigt, Badesaison in Ostsee könnte früher beginnen, weil das Wasser schon warm ist. Das het nicht nur Vorteile.
Patient Ostsee – der Klimawandel hat längst das Binnenmeer und die deutschen Küstengewässer erfasst. In der westlichen Ostsee ist die Wassertemperatur an der mittleren Wasseroberfläche seit 1982 bis heute um mindestens 1,8 Grad gestiegen, berichten Klimaforscher. Im Schnitt um 0,6 Grad pro Dekade. Professor Markus Meier vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde und Vorsitzender der Baltic Earth Steuergruppe, sagte dem Abendblatt: "Die Luft- und Wassertemperaturen werden bis zum Ende des Jahrhunderts weiter steigen."
Vibrionen in der Ostsee werden zunehmen
Das habe auch Auswirkungen auf den Tourismus in Norddeutschland. Künftig wird es möglich sein, dass die Badesaison früher beginnt, weil dann das Wasser schon warm ist, prognostiziert wird. "Allerdings werden Algenblüten möglicherweise weiter zunehmen, auch die Population der potenziell sehr gefährlichen Vibrionen."
Das sind Bakterien, die sich bei einer Wassertemperatur ab 20 Grad verstärkt vermehren. Ende Juni des vergangenen Jahres war ein älterer Mensch in Ostholstein an den Folgen einer Vibrionen-Infektion gestorben – der erste Fall dieser Art in Schleswig-Holstein. Der Mann war zuvor mit einer offenen Wunde in der Ostsee baden gewesen und hatte sich dadurch infiziert.
Besonders ältere Menschen seien gefährdet, ebenso Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Personen, die wegen Vorerkrankungen in ihrer Immunabwehr geschwächt sind, warnen Mediziner.
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Typische Symptome einer Infektion mit Vibrionen:
- Erbrechen
- Diarrhö
- Schmerzen am ganzen Körper
- Hautentzündung mit Blasenbildung
Umfangreiche umfangreiche Informationen zu Vibrionen finden Sie auch unter www.badewasserqualitaet.schleswig-holstein.de und hier.