Fleestedt. Kuhn und Witte setzt Audi-Pilotprojekt in Fleestedt um. Konzept für Möbel und Licht soll Atmosphäre verbessern.

Das neue Audi-Zentrum in Fleestedt steht kurz vor der offiziellen Eröffnung. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit ist der dritte Standort der Jesteburger Firma Kuhn und Witte fertiggestellt. Für Freitag sind etwa 300 Gäste eingeladen. Sie werden ein Autohaus zu sehen bekommen, in dem manches anders aussieht als bisher üblich.

Denn der Autohändler setzt gemeinsam mit Audi hier ein Pilotprojekt um, in dessen Zuge eine neue Innengestaltung getestet wird. Sie verbindet mehr Gemütlichkeit mit einer verbesserten Übersichtlichkeit. „Als weltweit erster Audi Terminal haben wir bei der Gestaltung der Ausstellungsfläche ein neues pilotiertes Innenraumkonzept umgesetzt“, sagt Geschäftsführer Jan Rommel. „Das Design setzt mehr auf Naturfarben, Loungebereiche und ein moderneres Möbeldesign. Die Kunden sollen sich wohlfühlen.“

Flauschige Teppiche, Pflanzen und Loungemöbel prägen das neue Design

Im Verkaufsraum werden nicht nur zahlreiche Autos präsentiert. Zwischen Kühlerhauben und Heckklappen sind auch verschiedene Sitzgelegenheiten auf grauen, flauschigen Teppichen eingerichtet. Es gibt Sitzgruppen mit bequemen Stühlen, Grünpflanzen und Audi-Designbüchern in Reichweite sowie Tische mit hohen Bistrostühlen und großem Bildschirm am Kopfende. Dazwischen sind Barbereiche eingerichtet, an denen sich die Kunden mit Kaffee und Wasser versorgen können.

Die erste Beratung mitten im Verkaufsraum zu führen, ist die Idee hinter dieser Anordnung. Geht es später ins Detail, gibt es dafür verglaste Büros sowie einen Raum, in dem die Lack-, Leder- und Stoffvarianten für die Wagenkonfiguration zu sehen sind. „Wir bieten unsere Beratung sowohl online als auch persönlich, je nachdem, wie es der Kunde wünscht“, sagt Rommel. Für kleine Besucher gibt es einen Kinderbereich.

LED-Lichtleisten setzen die Fahrzeuge in Szene

Die ausgestellten Fahrzeuge stehen auf matten Bodenfliesen. Anstelle von Podesten heben leuchtende LED-Leisten die Stellflächen. Eine Fläche gleich neben der Eingangstür ist dem dem elektrischen SUV des Autoherstellers gewidmet. „Wir wollten den e-tron anders in Szene setzen“, sagt Rommel. Neben dem Wagen ist eine Ladesäule aufgebaut, hier können Kunden sich zeigen lassen, wie das Aufladen funktioniert. Drei richtige Ladesäulen mit jeweils zwei Anschlüssen stehen auf dem Parkplatz.

Kuhn und Witte investierte zehn Millionen Euro in Neubau

In Fleestedt werden ausschließlich Audi-Fahrzeuge verkauft und in der angeschlossenen Werkstatt repariert. Etwa 50 Neuwagen sowie 140 Gebrauchtwagen hat Kuhn und Witte auf Lager. Am Stammsitz in Jesteburg liegt der Schwerpunkt künftig auf dem Verkauf von Volkswagen-Pkw, in Buchholz werden auch VW-Nutzfahrzeuge verkauft. Der Autohändler hat etwa zehn Millionen Euro in den Neubau mit Solaranlage investiert. 50 Mitarbeiter werden hier beschäftigt, einige Mitarbeiter aus Jesteburg und Buchholz haben nach Fleestedt gewechselt. So ist die Vertriebsabteilung am neuen Standort gebündelt.

Das Zentrum ist zwar bereits seit einigen Wochen geöffnet, doch noch erschwert eine Baustelle den Zugang. Der neue Kreisverkehr, den Kuhn und Witte mitfinanziert hat, ist zwar seit Weihnachten teilweise für den Verkehr freigegeben. Er ist jedoch noch nicht fertiggestellt. Das sei „ein bisschen schade“, sagt Rommel. Dennoch zeigten die Kunden bereits Interesse am Audi-Zentrum. „Es läuft positiv an.“