Hamburg . Der Sterne-Koch will die Gäste des Luxuskreuzfahrtschiffes mit unkonventionellen Kreationen verwöhnen. Neuer Dresscode.

Nach einem größeren Umbau bei Blohm & Voss hat die MS „Europa“ am Montagmorgen in Hamburg das Trockendock verlassen und nach einem Stopp am Cruise Center in der HafenCity zur nächsten Reise abgelegt. Mit an Bord ist erstmals der Hamburger Drei-Sterne-Koch Kevin Fehling, der auf dem Luxusschiff von Hapag-Lloyd Cruises künftig das schwimmende Gourmetrestaurant The Globe betreibt und damit Nachfolger von Kochlegende Dieter Müller wird.

Für Fehling, dessen Hamburger Restaurant The Table als beste kulinarische Adresse der Stadt gilt, ist es eine Rückkehr zu den Wurzeln seiner Karriere, schließlich hatte er im Jahr 2000 auf der „Europa“ mal als Salatputzer begonnen, bevor er zum Souschef aufstieg.

Kevin Fehlings The Table bleibt zwischenzeitlich geschlossen

Künftig wird er an 20 Tagen im Jahr auf See sein, das The Table bleibt dann geschlossen. Ist der Koch selbst nicht auf der „Europa“, übernehmen seine Souschefs das Kommando. Karl J. Pojer, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Hapag Lloyd-Cruises, überreichte dem Sterne-Koch einen symbolischen Schlüssel und betonte: „Ich bin sehr stolz, heute gemeinsam mit Kevin Fehling The Globe zu eröffnen. Mit Kevin kehrt ein Ausnahmetalent der Gourmetkunst zurück auf unsere ,Europa‘, das mit seinen unkonventionellen Kreationen die Gastronomie in den vergangenen Jahren maßgeblich geprägt hat.“

Wie alle Restaurants an Bord, ist auch das The Globe mit seinen 26 Plätzen im Reisepreis inkludiert, jeder Gast soll mindestens einmal pro Reise die Möglichkeit haben, dort zu essen. Die Menüs orientieren sich an denen des The Table, beim Probeessen wurden zum Beispiel ein raffiniertes Ei Benedict mit weißem Alba-Trüffel sowie eine Carabinero mit Panis, Gurkenrelish, Exotic-Chutney und Tandoori-Hollandaise serviert.

Menüs mit Kaviar an Bord der MS "Europa"

Ebenfalls neu an Bord der "Europa" ist das Restaurant Pearls auf Deck sieben. Dort gibt es Menüs, die im Zeichen des Kaviar stehen und der auf dem Schiff in zahlreichen Varianten auf den Teller kommt. Und auch das Hauptrestaurant wurde modernisiert, statt vieler großer Tische findet man dort nun mehr Zweiertische. Zudem wird die bislang übliche feste Tischordnung aufgehoben. Ohnehin soll die „Europa“ künftig etwas legerer werden, so wie es bereits die „Europa 2“ erfolgreich vorgemacht hat. Smoking und Abendrobe wird man künftig wohl nicht mehr – oder nur zu sehr wenigen exklusiven Anlässen – an Bord sehen.

In Sachen Umwelt gab es bis auf eine modifizierte Ballastwasseranlage keine Umbauten der 20 Jahre alten „Europa“. Allerdings hat sich Hapag-Lloyd Cruises entschieden, ab dem nächsten Jahr auf allen Schiffen der Flotte Marine Gasoil mit nur noch 0,1 Prozent Schwefelgehalt zu nutzen.