Trittau. Hauptausschuss nimmt Kita-Reform der Landesregierung in Kiel zum Anlass, um den Personalschlüssel im Elementarbereich zu erhöhen.
Trittau will neue Stellen für Betreuer in Kindertagesstätten schaffen. Grund für den Vorstoß ist laut Bürgermeister Oliver Mesch zum einen die geplante Kita-Reform der Landesregierung Schleswig-Holstein, die im August 2020 gestartet werden soll. Sie sieht einen erhöhten Personalschlüssel von 1,5 Fachkräften auf zwei pro Gruppe im Elementarbereich (Ü3) vor.
Bei der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses sagte Mesch, mehr Personal verbessere zudem die Arbeitsbedingungen für Erzieher und steigere die Qualität der Betreuung. „Selbst wenn die Kita-Reform nicht in der Form kommt, halte ich einen Personalschlüssel von zwei in jedem Fall für richtig“, stellte Mesch klar. Konkret ging es um eine Aufstockung von 84,2 Stunden pro Woche, die im Stellenplan 2020 berücksichtigt werden sollen und jährliche Kosten von etwa 106.000 Euro verursachen würden.
Situation am Arbeitsmarkt ist angespannt
Michael Amann (BGT) begrüßte zwar die Kitareform, monierte aber, dass das Land auch einen Teil der entstehenden Mehrkosten tragen und nicht etwa die Gemeinden damit allein lassen solle. Dieser Darstellung widersprach Sabine Paap (Grüne), sie sagte: „Es ist nicht so, dass die Gemeinden allein gelassen werden. Das Land und der Bund beteiligen sich an den Kosten.“ Die Situation am Arbeitsmarkt sei derzeit so angespannt, dass Trittau über jeden Bewerber froh sein könne. Ein erhöhter Personalschlüssel steigere die Attraktivität einer Anstellung. „Ich halte das für sinnvoll, damit wir auch Kräfte bekommen, wenn denn welche auf dem Markt sind.“
Dieser Argumentation folgte ihr Fraktionskollege Detlef Ziemann, der die Beschlussvorlage um einen Antrag erweiterte: Laut diesem habe der Hauptausschuss keine Bedenken, eine Freigabe für Personalkosten zuzusagen für den Fall, dass es gelingt, bereits in den letzten Monaten dieses Jahres neue Betreuer einzustellen. Bei der Abstimmung sprachen sich fünf der sechs Ausschussmitglieder für eine Empfehlung an die Gemeindevertretung zur Stellenerhöhung aus. Die Aussichten auf neues Personal sind schlecht: Seit Langem versucht die Gemeinde, eine vakante Stelle für eine Kita-Springerkraft zu besetzen.