Bad Oldesloe. Quote liegt aktuell bei 3,1 Prozent. Das ist die niedrigste in einem Juli seit Erhebung der Zahlen auf Kreisebene.
Die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Stormarn hat im Juli leicht zugenommen und beträgt jetzt 4131. Dies sind 166 mehr als im Vormonat. In der Folge ist die Arbeitslosenquote gegenüber Juni um 0,1 Prozentpunkt auf jetzt 3,1 Prozent gestiegen. Das ist die niedrigste Quote in einem Monat Juli seit Erhebung der Arbeitslosendaten auf Kreisebene 1997. Und auch im Landesvergleich steht Stormarn nach wie vor am besten da. Auf ganz Schleswig-Holstein bezogen beträgt die Arbeitslosenquote 5,1 Prozent.
Im Vorjahr waren 4253 und damit 122 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag seinerzeit bei 3,3 Prozent. „Der leichte Anstieg entspricht der üblichen Entwicklung im Ferienmonat Juli“, sagt Grit Behrens, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. „Mit Beginn der Sommerferien nimmt üblicherweise die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen zu.“ Gut zwei Drittel des Anstiegs machten junge Menschen aus. „Sie melden sich jetzt üblicherweise nach Ende ihrer Schulzeit oder ihrer Ausbildung arbeitslos, bevor sie dann nach den Ferien eine Ausbildung, ein Studium oder Arbeit aufnehmen“, so Behrens. Zum anderen mache sich auch das Quartalsende zum 30. Juni bemerkbar. „Hier enden erfahrungsgemäß vermehrt befristete Arbeitsverträge.“
Viele offenen Stellen in Stormarn
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Juli 362 neue Stellen gemeldet worden. Damit sind aktuell 2237 sozialversicherungspflichtige Stellen i Stormarn zu besetzen, 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Unverändert werden die meisten neuen Mitarbeiter von Unternehmen im Bereich Handel, Gesundheits- und Sozialwesen, Bau- und verarbeitendes Gewerbe sowie der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.
Viele Flüchtlingen besuchen vorbereitende Kurse
Von den derzeit 4131 arbeitslosen Menschen im Kreis Stormarn sind 586 Schutzsuchende, 17 mehr als im Vormonat. Insgesamt werden aktuell 1356 geflüchtete Menschen betreut. Die Mehrzahl von ihnen besucht einen Sprach- oder Integrationskursus oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen und gilt damit nicht als arbeitslos. Ebenfalls nicht als arbeitslos gezählt werden auch Teilnehmer an Weiterbildungen, Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind. Sie alle finden sich zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung wieder. „Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Stormarn insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind“, erläutert Behrens. Derzeit beträgt ihre Zahl im Kreis Stormarn 5841. Dies sind 130 oder 2,2 Prozent weniger als im Juli des vergangenen Jahres.
Jeder zweite Jobsuchende ohne Berufsabschluss
Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung sind nach Erfahrungen der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als die mit Berufsabschluss und sie benötigen meistens auch länger, einen neuen Job zu finden. So betrug 2018 die Arbeitslosenquote in Stormarn bei gelernten Fachkräften lediglich 2,0 Prozent (minus 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr), bei Ungelernten hingegen 12,3 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr).
„Insgesamt liegt der Anteil Ungelernter an allen arbeitslosen Menschen in Stormarn bei knapp 48 Prozent. Damit fehlt fast jedem zweiten Jobsuchenden ein Berufsabschluss“, sagt Grit Behrens. „Vor dem Hintergrund des sich wandelnden Arbeitsmarktes, der zunehmend ausgebildete Fachkräfte benötigt, setzen wir unverändert auf die Qualifizierung derer, die keinen Abschluss haben.“ Auch für Erwachsene ohne abgeschlossene Berufsausbildung lohne es sich, einen Berufsabschluss nachzuholen, so Behrens. „Die Nachhaltigkeit von Beschäftigung ist deutlich höher, die Bezahlung besser und die Aufstiegschancen größer. Wer ohne abgeschlossene Ausbildung ist, sollte seinen Vermittler in der Arbeitsagentur oder im Jobcenter ansprechen“, wirbt Behrens.