Hamburg/Kiel. Hamburg war das sonnenscheinärmste, Schleswig-Holstein das kühlste Bundesland – Norden erreicht aber auch Spitzenwerte.

Mit einer Durchschnittstemperatur von 19,2 Grad Celsius war der Sommer 2019 der drittwärmste seit der Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Das ergab eine erste Auswertung des Deutschen Wetterdienstes. Lediglich die Sommer 2003 (19,7 Grad) und 2018 (19,3) waren etwas wärmer. Im bundesweiten Vergleich liegt der Norden auf den hinteren Rängen.

Schleswig-Holstein kam in den Sommermonaten lediglich auf eine durchschnittliche Temperatur von 17,9 Grad, den vorletzten Platz belegt Niedersachsen mit 18,9 Grad Celsius, dahinter folgen mit einer Durchschnittstemperatur von 19 Grad Hamburg und Bayern. Spitzereiter ist Berlin mit 21,3 Grad.

Hamburg gehört aber nicht nur zu den kühlsten Bundesländern. Es ist auch das sonnenscheinärmste. Lediglich 660 Sonnenstunden wurden in der Hansestadt registriert. Den vorletzten Platz belegt Schleswig-Holstein mit gerade einmal fünf Sonnenstunden mehr (665). Am häufigsten schien die Sonne dagegen im Saarland. 820 Stunden gab es dort diesen Sommer Sonne.

Rügen hat die meisten Sonnenstunden

Beim Vergleich der einzelnen Orte, kommt hingegen eine Kommune in Norddeutschland auf den ersten Platz: Nirgendwo anders schien die Sonne öfter als auf der Insel Rügen. 900 Sonnenstunden wurden dort vom den Experten des Deutschen Wetterdienstes ermittelt, die die Daten von bundesweit 2000 Messstationen ausgewertet haben. In Mecklenburg-Vorpommern allgemein gab es 775 Sonnenstunden.

Die höchste Temperatur haben Meteorologen ebenfalls in Norddeutschland gemessen. In Lingen im Emsland (Niedersachsen) wurde eine Temperatur von 42,6 Grad gemessen. Das ist neuer deutscher Rekord seit 1881.

Hitze und weniger Regen sorgen für Dürre

Mit den immer weiter steigenenden Temperaturen verschärft sich auch die Dürre. Auch dies belegen die Zahlen des Deutschen Wetterdienstes. So waren in diesem Sommer 175 Liter Regen pro Quadratmeter im Durchschnitt in Deutschland vom Himmel gefallen. 239 Liter pro Quadratmeter wären laut der Experten normal. Dabei beobachten die Meteorologen auch immer wieder Wetterextreme, bei den große Mengen Wasser auf kleine Gebiete fallen. So wurden beispielsweise innerhalb von 24 Stunden in Glashütte südlich vom Tegernsee am 28.Juli 138,9 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen.

Zum Vergleich: Hamburg kam in den drei Sommermonaten auf 165 Liter Wasser pro Quadratmeter, Schleswig-Holstein auf 195 Liter.