Lübeck. Nach Rückzug der großen Gesellschaften fordern kleinere Flughäfen im “Lübecker Appell“ Unterstützung von Politik und Wirtschaft.
Auf der Suche nach alternativen Geschäftsmodellen wollen regionale Flugplätze verstärkt auf eigene Fluglinien setzen. Dadurch sinke die Abhängigkeit von großen Airlines, und die Flughäfen bekämen mehr Gestaltungsspielraum, sagte der Geschäftsführer des Lübecker Flughafens, Jürgen Friedel, am Mittwoch auf einer Tagung der Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze (IDRF) in Lübeck.
In einem "Lübecker Appell" fordern die Teilnehmer von Politik und Wirtschaft Rahmenbedingungen, die das Überleben von Regionalflugplätzen ermöglichen. Die Bedeutung der regionalen Airports sei besonders für mittelständische Unternehmen wichtig, die schnelle Anschlüsse benötigten, sagte IDRF-Geschäftsführer Thomas Mayer.
Große Airlines hinterließen Lücken
Kleine Fluggesellschaften müssten unterstützt werden, um die Lücken nach dem Rückzug der großen Airlines zu schließen. Zurzeit seien die Betriebs- und Vertriebsmodelle der großen Gesellschaften für den regionalen Einsatz nicht geeignet, sagte Mayer. Aus Sicht der Branche müssen auch nachhaltige Flugkraftstoffe, neue Antriebskonzepte sowie Möglichkeiten zum autonomen Fliegen entwickelt und ausgebaut werden.
Ebenfalls im Interesse der regionalen Flughäfen seien der hybrid-elektrische Flugzeugantrieb, durch den Kosten gespart werden könnten, sowie die Herstellung von synthetischem Kraftstoff. Das Flugbenzin könne vor Ort selbst hergestellt werden und der Flughafen somit autark agieren.