Hannover. Nach der Havarie des Containerschiffes in der Nordsee wurden fast 400 Teile auf dem Meeresgrund geortet.
Eineinhalb Monate nach der Havarie des Riesenfrachters „MSC Zoe“ in der stürmischen Nordsee schreitet die Bergung der verlorenen Ladung voran, während die genaue Ursache noch offen ist. Wie der stellvertretende Leiter des Havariekommandos, Dieter Schmidt, ankündigte, soll die Bergung von auf deutscher Seite georteten Containern und Ladungsteilen am Donnerstag beginnen.
In dem Bereich habe das beauftragte Bergungsunternehmen Ardent 45 mögliche Container und 345 größere Ladungsteile auf dem Meeresgrund ausgemacht. Der größte Teil der Ladung sei im niederländischen Bereich und nur 14 Prozent im deutschen Bereich geortet worden, so Schmidt. In den Niederlanden seien in diesen Tagen bereits 1000 Tonnen Container- und Ladungsteile an Land gebracht worden. In Deutschland wurden bislang 220 Kubikmeter Ladungsreste angespült.
Zahl der Container steigt
Auf der Fahrt von Portugal nach Bremerhaven verlor die „MSC Zoe“, eines der weltgrößten Containerschiffe, am 2. Januar im Norden der niederländischen Wattenmeerinseln und vor der Insel Borkum nach letztem Stand 342 Container. Dort habe die Besatzung zweimal eine starke Bewegung des Schiffes sowie Geräusche wahrgenommen, sagte Schmidt. Ob Bodenberührungen oder eine Verkettung von Umständen Ursache der Havarie waren, müssten die niederländischen und deutschen Schiffsunfallbehörden sowie die Staatsanwaltschaft klären.
Als überraschend bezeichnete Schmidt, dass sich die Zahl der vermissten Container mehr als ein Monat nach der Havarie erheblich erhöht hat. Die Lage sei aber unübersichtlich gewesen. „Da war auf Deck wirklich Chaos, es gab zerfetzte Container.“