Hamburg/Osnabrück. Statt zehn Millionen soll die Sanierung des Schiffs 135 Millionen Euro kosten. Ein Mitarbeiter ist im Fokus der Ermittler.

Im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen bei der Instandsetzung des Marine-Segelschulschiffs „Gorch Fock“ hat die Staatsanwaltschaft Osnabrück Büros von zwei Unternehmen und Häuser von drei Privatpersonen durchsucht. An mehreren Orten in Norddeutschland seien insgesamt fünf Durchsuchungsbeschlüsse umgesetzt und umfangreiches, potenzielles Beweismaterial sichergestellt worden. Auch Räumlichkeiten der Elsflether Werft, wo die „Gorch Fock“ seit Anfang 2016 instandgesetzt wird, waren betroffen, wie ein Staatsanwalt am Freitag auf Nachfrage mitteilte.

Mitarbeiter soll vergünstigte Darlehen erhalten haben

Das sichergestellte Material, darunter schriftliche Unterlagen und elektronische Speichermedien, werden nun ausgewertet, hieß es. Die Ermittler gehen dem Verdacht auf Bestechlichkeit nach. Ein Mitarbeiter des Arsenals im niedersächsischen Wilhelmshaven steht im Zusammenhang mit der Liegezeit der „Gorch Fock“ in der Werft unter Korruptionsverdacht. Der Mann soll für die „technische Preisprüfung“ bei der „Gorch Fock“-Sanierung zuständig sein und vergünstigte Darlehen mindestens von einem großen Auftragnehmer erhalten haben. Darüber waren am Mittwoch die Obleute des Bundestags- Verteidigungsausschusses informiert worden.