Rostock. Ein Sportboot streifte das russische Segelschulschiff, beschädigte es. Das Schiff wird heute nicht bei der Hanse Sail zu sehen sein.
Es ist das größte maritime Fest in Mecklenburg-Vorpommern, zu dem sich jährlich mehr als 100 Schiffe anmelden – die Hanse Sail. In diesem Jahr sollte auch das russische Segelschulschiff "Mir" an der Parade teilnehmen. Doch daraus wird jetzt nichts mehr. Dem 110 Meter langen und 14 Meter breiten Großsegler sei die Teilnahmegenehmigung entzogen worden, so das Landeswasserschutzpolizeiamt Mecklenburg-Vorpommern auf Abendblatt-Anfrage.
Grund ist eine Kollision im Rostocker Hafen. Ein zwölf Meter langes Sportboot streifte dort abends die "Mir", die am Liegeplatz festgemacht hatte. Dabei wurde die Außenhaut des Segelschulschiffes beschädigt. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei entstand ein 19 Zentimeter langer Riss an der Steuerbordseite, etwa eineinhalb Meter über der Wasserlinie. "Die Besatzung hatte bis Sonnabend 10 Uhr Zeit den Schaden zu beheben, um noch an der heutigen Veranstaltung bei der Hanse Sail teilnehmen zu können", erklärt ein Sprecher. Dies ist der Mannschaft aber nicht gelungen.
"MIR" darf Hafen in Rostock nicht verlassen
Somit bleibt die sogenannte Festlegeverfügung für die "Mir", die nach der Kollision von der Berufsgenossenschaft Verkehr ausgesprochen wurde, weiter bestehen. "Das heißt, das Schiff muss so lange im Hafen bleiben, bis es repariert ist .Die Wasserschutzpolizei rechnet damit, dass kommende Woche der Schaden repariert ist. Wie hoch der Schaden ist, können die Beamten noch nicht beziffern.
Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen. Menschen wurden bei der Kollision nicht verletzt, zudem seien keine umweltgefährlichen Betriebsstoffe ausgelaufen. An dem Sportboot entstand ein Schaden am Bug.
Die "Mir" dürfte auch vielen Hamburgern bekannt sein. An zahlreichen Hafengeburtstagen war das Segelschulschiff zu sehen. Ferner hatte der Großsegler mehrere Jahre in der Hansestadt überwintert und war auch an Silvesterfahrten beteiligt.
Der Dreimaster wurde 1987 in der damaligen Leninwerft in Danzig erbaut. Mit einer Länge von 110 Metern gehört das Boot zu den größten Segelschiffen der Welt. Die Stammbesatzung umfasst rund 55 Menschen. Zudem finden bis zu 140 Kadetten Platz auf dem Schiff. Eigner ist die russische Admiral-Makarow-Akademie in Sankt Petersburg.