Wacken. Junge Musiker aus Kambodscha sollten beim W:O:A auftreten. Obwohl Organisatoren Kosten zahlten, wurden Visa nicht erteilt.

Eine Waisenkinder-Band aus Kambodscha sollte eigentlich beim diesjährigen „Wacken Open Air“-Festival auftreten - das Vorhaben scheiterte aber an den fehlenden Visa. Drei der vier Bandmitglieder seien als Waisenkinder im Heim aufgewachsen und hätten es geschafft durch Musik Aggressionen zu bewältigen und in ein normaleres Leben zu finden, erzählte der Sozialarbeiter Timon Seibel von der Nichtregierungsorganisation „Moms Against Poverty“ der Deutschen Presse-Agentur. Er kennt die jungen Musiker eigenen Angaben zufolge bereits seit einigen Jahren. Der Startschuss sei ein gemeinsamer Besuch bei einem Metal-Konzert gewesen, woraufhin die Waisenkinder die Band „Doch Chkae“ gegründet hätten. Der Name bedeute ins Deutsche übersetzt „Hundeleben“.

Trotz der Absage lebt die Hoffnung

Jetzt hätte einer ihrer Träume in Erfüllung gehen können: Die Veranstalter des Heavy-Metal-Spektakels „Wacken Open Air“ hatte sie nach Deutschland eingeladen. Doch obwohl das Festival für sämtliche Kosten aufgekommen wäre, seien die Visa nicht genehmigt worden.

Trotz der Absage lebt die Hoffnung: „Ja, die Enttäuschung war schon sehr groß“, sagt Seibel. Er habe aber versucht, den Bandmitgliedern klar zu machen, dass die Absage nur vorübergehend sei. Zumal die jungen Musiker auch in der Vergangenheit Erfolgserlebnisse gehabt hätten. So seien sie etwa vor wenigen Tagen in Vietnam aufgetreten. Für die heutzutage jungen Erwachsenen, die sich den Angaben zufolge teilweise durch Müllsammeln finanzierten, sei ihre bisherige Laufbahn trotz der Absage ein Erfolg.