Kiel . Schleswig-Holsteins Ministerpräsident hält nächtelange Diskussionen für “kompletten Unsinn“ und greift Alexander Dobrindt an.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat Sondierungsverhandlungen über die komplette Nacht hinweg als „kompletten Unsinn“ bezeichnet. „Das ist einfach nur, damit man sich aufblasen kann vor seinen eigenen Parteien, wie hart man angeblich verhandelt hat“, sagte Günther nach einem Bericht der „Kieler Nachrichten“ am Montag auf dem Jahresempfang des Radiosenders RSH.
„Ich finde, diesen ganzen Quatsch sollte man einfach mal einstellen“, sagte Günther. Tagungen über Nacht nannte er „Wichtigtuerei“. Rein logisch hätte man die Gespräche zwischen Union und SPD über die mögliche Neuauflage einer großen Koalition seiner Ansicht nach auch um 20.00 Uhr unterbrechen können. „Alle wären ins Bett gegangen mit bester Laune und man hätte am Freitag die gleiche Stundenzahl weiterverhandeln können und wäre ganz normal um 18.00 Uhr durch gewesen.“
Günther kritisierte nach dem Bericht der „Kieler Nachrichten“ auch das Verhalten der CDU-Schwesterpartei CSU. „Die CSU mit ihren 6,2 Prozent, wie blasen die sich eigentlich immer auf bei solchen Verhandlungen?“ Konkret griff er CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt an, weil dieser mit Blick auf Gegner einer großen Koalition in der SPD von einem „Zwergenaufstand“ gesprochen hatte. „Wenn man zusammen regieren will, dann kann man nicht so übereinander reden.“