Greifswald. Wildschweine können das Virus übertragen. Die Tiere sollen nun vermehrt abgeschossen werden, um das Risiko einzugrenzen.

Nachdem Wildschweine in Tschechien und Polen an der afrikanischen Schweinegrippe verendet sind, sorgen sich Forscher in Deutschland um eine Ausbreitung der Krankheit. "Es gibt das Risiko, dass das Virus nach Deutschland eingebracht wird", sagte eine Pressesprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts in Greifswald. Wildschweine selber, aber auch Menschen könnten die Krankheit ins Land bringen. Gefahren bergen etwa Rohwurst von erkrankten Tieren, Transportfahrzeuge und Gerätschaften von Jägern, die Jagdreisen in die betroffenen Gebiete unternommen hätten. Sogar die Übertragung über Schweiß und Blut ist möglich, kleinste Tropfen reichen für eine Infektion, daher ist Hygiene bei der Jagd besonders wichtig.

Gegen die afrikanische Schweinegrippe haben Mediziner bisher noch keine Impfung entwickeln können. Die Krankheit kann einen "ausgewachsenene Keiler umhauen, genauso wie Frischlinge", sagte die Pressesprecherin. Auch für Hausschweine stellt die Krankheit eine tödliche Bedrohung dar. Für Menschen ist die Seuche allerdings nicht ansteckend. Auch Haustiere wie Hunde oder Katzen sind nicht gefährdet.

Schwierige Lage in Deutschland

Um die Bedrohung einzudämmen, schießen die Jäger derzeit mehr Wildschweine als sonst üblich. "Allerdings haben wir in Deutschland die europaweit höchste Wildschweindichte", heißt es beim Friedrich-Loeffler-Institut. Die mögliche Ausbreitung des Virus sei daher schwierig zu bekämpfen. Bei den Jagdverbänden existiert bereits ein Notfallplan für den Fall, dass die Krankheit auch hier auftaucht. Dann sollen möglicherweise Zäune um die Gebiete errichtet werden, Drohnen für die Aufklärung eingesetzt und die Schonzeiten außer Kraft gesetzt werden, heißt es beim Deutschen Jagdverband.