Hamburg/Helgoland. Poolwasser schwappte über, Stühle flogen umher, drei Passagiere wurden verletzt: Am Freitag wurde es ungemütlich auf der „Aida Prima“.

Das Kreuzfahrtschiff „Aida Prima“ ist am Freitagabend in starken Seegang geraten. Sturmtief „Egon“ schüttelte das Schiff mit bis zu sieben Meter hohen Wellen so stark durch, dass das Poolwasser den Barbereich überschwemmte und Stühle und andere Gegenstände durch die Luft flogen. Zuerst hatte „Bild.de“ über den Vorfall berichtet.

Die „Aida Prima“ hatte nach einer einwöchigen Europareise wieder die Nordsee erreicht und hielt Kurs auf den Hamburger Hafen, als es am Freitagabend gegen 21 Uhr ungemütlich wurde. Auf Facebook berichten mehrere Passagiere von dem Erlebnis. „Menschen auf Stühlen flogen um, Tische, Geschirr flog durch die Gegend“, schreibt ein Nutzer. „Im Poolbereich schreiende und weinende Kinder. Dort sind die Liegen vom Poolwasser, das rausgeschleudert wurde, weggeschwemmt worden.“ Dabei habe er sich nicht gut informiert gefühlt, so der Kreuzfahrtpassagier weiter. „Keine Worte der Beruhigung, die erste Stunde im Sturm keine Informationen, nur mehrfach über Lautsprecher das Notsignal für die Sanitäter.“

Kapitän änderte Kurs in Richtung Helgoland

Ähnliches berichtet eine Mitreisende auf „Bild.de“. Die 23-Jährige aus Itzehoe war mit Mutter, Schwester und ihren zwei und drei Jahre alten Kindern auf dem Schiff und meint: „Das war nicht mehr lustig.“ Sie und ihre Schwester hätten Prellungen erlitten. Kurz vor Mitternacht kam demnach die Durchsage, dass die Passagiere in ihre Kabinen gehen sollten. Als der Kapitän den Kurs in Richtung Helgoland änderte, habe sich die Lage an Bord wieder beruhigt. Am Sonnabendmorgen gegen 7.45 Uhr sei das Schiff in den Hamburger Hafen eingelaufen.

Fotos in dem sozialen Netzwerk zeigen zerbrochenes Geschirr hinter einem Küchentresen und umgekippte Serviertische. Auf einem ebenfalls geposteten Video ist zu sehen, wie das offenbar aus dem Pool stammende Wasser den Restaurantbereich überschwemmt, auch ein Stuhl wird hin- und hergespült. Auch wenn einige Menschen Angst gehabt hätten, gefährlich sei das nicht gewesen, meint dagegen Facebooknutzerin Elke Tißka: „Weder Schiff noch Gäste waren in Gefahr.“

Aida-Sprecherin: Schiff war zu jeder Zeit sicher

Das betont auch Aida-Cruises-Sprecherin Kathrin Heitmann. Es sei richtig, dass die „Aida Prima“ in der Nacht von Freitag zu Sonnabend von den Auswirkungen des Sturmtiefs „Egon“ betroffen gewesen sei. „Das Schiff war jedoch zu jeder Zeit sicher“, so die Sprecherin. Auch seien die Gäste „kompetent durch den Kapitän informiert“ worden.

Die Auswirkungen der Wellenbewegungen, die auf dem Video zu sehen sind, seien von der Mannschaft schnell behoben worden. Bei dem Vorfall wurden laut Heitmann drei Menschen verletzt, es habe jedoch keine Panik an Bord gegeben. „Es gab zwei Passagiere mit Prellungen und einen mit einer Fraktur, sie wurden zunächst an Bord versorgt und Samstagmorgen in ein Hamburger Krankenhaus zur weiteren Betreuung gebracht.“